Gegen die von Mutter Teresa gegründete Hilfsorganisation "Missionaries of Charity" (Missionarinnen der Nächstenliebe) wird nicht mehr ermittelt wegen des Vorwurfs der Konversion von Mädchen zum Katholizismus. Die Anklage sei substanzlos gewesen und werde deswegen nicht weiter verfolgt, erklärten die Strafverfolger laut Bericht des asiatischen Pressedienstes Ucanews im westindischen Bundesstaat Gujarat. Gleichzeitig wies das Gericht auch die Anklage gegen zwei Ordensschwestern zurück.
Das Verfahren war im Dezember ins Rollen gekommen, nachdem Polizeibeamte ein Waisenhaus der Missionarinnen besucht und die Ordensfrauen über rund eineinhalb Stunden verhört hatten. Die Mädchen seien gezwungen worden, ein Kreuz um den Hals zu tragen und die Bibel aufzubewahren, so der Vorwurf der Anklage.
Kurzfristig durften die Schwestern keine Spenden empfangen
Die Anklage reihte sich in eine Reihe von Schikanen gegen den Orden ein, die im August mit einer behördlichen Inspektion des Waisenhauses begonnen hatten. Ende Dezember wurde dem Orden zunächst kurzzeitig das Recht entzogen, Spenden zu erhalten. Dieses Verbot hob die indische Regierung allerdings im Januar wieder auf. Weiterhin geschlossen ist aber ein Kinderheim des Ordens im Bundesstaat Uttar Pradesh nach Eigentumsstreitigkeiten um das Grundstück mit dem indischen Militär.
Christen machen 2,3 Prozent der rund 1,3 Milliarden Einwohner Indiens aus. In den vergangenen Monaten nahmen Diskriminierung und Gewalt gegen Christen durch Hindu-Extremisten in fast allen indischen Bundesstaaten stark zu.