Indiens Regierung weist eine aktuelle Auswertung der US-Kommission für internationale Religionsfreiheit als voreingenommen zurück. Ein Sprecher des indischen Außenministeriums erklärte laut dem asiatischen Pressedienst Ucanews (Freitag): "Wir lehnen diesen böswilligen Bericht ab."
In dem am Mittwoch veröffentlichten Papier heißt es, die Regierung unter Führung der hindunationalistischen Partei BJP verstärke "diskriminierende nationalistische Politik, verbreitet Hassrhetorik und unternimmt nichts gegen örtliche Gewaltausbrüche".
Lynchmobs und Zerstörungswut
Einzelne Personen würden von Bürgerwehren geschlagen, gelyncht und getötet, religiöse Führer willkürlich verhaftet, Häuser und Gotteshäuser zerstört. Diese Ereignisse stellten besonders schwere Verstöße gegen die Religionsfreiheit dar, erklärte die Kommission und forderte das US-Außenministerium auf, die Lage in Indien besonders in den Blick zu nehmen.
Es ist bereits das fünfte Mal, dass die Kommission die US-Regierung aufgefordert hat, Indien zu einem "Land besonderer Besorgnis" zu erklären.
Laut dem indischen ökumenischen "United Christian Forum" wurden in Indien von Januar bis zum 10. August 447 Fälle von Gewalt gegen Christen registriert. Christen machen nur 2,3 Prozent der 1,4 Milliarden Einwohner Indiens aus. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung des Landes sind Hindus.