Initiative "Out in Church" erhält Pride Award

Queeren Menschen eine Stimme geben

Die katholische Reforminitiative "Out in Church" erhält den Hamburg Pride Award. Die Initiative habe die erschütterndten Zustände in der katholischen Kirche in Bezug auf Diskriminierung queerer Mitarbeitender öffentlich gemacht.

Mitglieder der Initiative #outinchurch übergeben eine Petition an die deutschen Bischöfe / © Julia Steinbrecht (KNA)
Mitglieder der Initiative #outinchurch übergeben eine Petition an die deutschen Bischöfe / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Die Auszeichnung soll am Samstagabend bei der offiziellen Eröffnung des Christopher Street Days überreicht werden, wie der Verein Hamburg Pride mitteilte. Mit dem Preis werden Personen des öffentlichen Lebens und bundesweite Kampagnen gewürdigt, die Vorbildcharakter für die LGBTIQ*-Community und die Gesellschaft in Deutschland haben.

Gegen eine Kirche der Angst

"Die Initiative hat der Öffentlichkeit die unhaltbaren und erschütternden Zustände in der katholischen Kirche in Bezug auf die Diskriminierung queerer Mitarbeitenden offengelegt", hieß es zur Begründung. Damit habe sie auch all den Menschen eine Stimme gegeben, die tagtäglich Angst, Anfeindungen und psychischem Druck innerhalb der Kirche ausgesetzt seien.

Im Rahmen der Initiative "Out in Church" hatten sich im Januar rund 125 Mitarbeitende und Mitglieder der katholischen Kirche öffentlich als queer geoutet, also etwa als homosexuell oder transgender. Sie fordern unter anderem eine Überarbeitung der arbeitsrechtlichen Bestimmungen, damit zum Beispiel in einer homosexuellen Partnerschaft lebende Mitarbeitende keine Kündigung fürchten müssten. Die Abkürzung LGBTIQ* steht für Personen, die sich als lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, intersexuell oder queer identifizieren.

#OutInChurch

Es ist eine große konzertierte Aktion: Auf einer Internetseite und im Rahmen einer Fernsehdokumentation haben sich 125 Menschen in der katholischen Kirche geoutet. Sie alle sind haupt- oder ehrenamtlich in der Kirche tätig und zugleich Teil der queeren Community, wie die Initiative "#OutInChurch - für eine Kirche ohne Angst" mitteilte. Die Initiative fordert unter anderem, das kirchliche Arbeitsrecht so zu ändern, "dass ein Leben entsprechend der eigenen sexuellen Orientierung und der geschlechtlichen Identität" nicht zur Kündigung führe. (KNA, 24.1.2022)

 © Julia Steinbrecht (KNA)
© Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA
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