Es sei höchste Zeit, sich für ein solches Verbot einzusetzen, "gegen alle Gleichgültigkeit, die sich wie Mehltau in dieser Gesellschaft breit macht", erklärte der emeritierte Fuldaer Bischof am Donnerstag. Die Politik müsse "in einer Zeit, in der regionale Nuklearkrisen zu eskalieren drohen", entschlossener eine Sicherheitspolitik verfolgen, die auf nukleare Abrüstung ziele.
Investitionen für Menschen in Not
Der Kampf gegen die atomare Bedrohung sei integraler Bestandteil kirchlicher Friedensarbeit, fuhr Algermissen fort. Die bisherige moralische Duldung der Strategie der nuklearen Abschreckung als Konzept der Kriegsverhütung müsse aufgegeben werden. Die mächtigsten Atomwaffenstaaten ließen allerdings keinen ernsthaften Willen erkennen, dieses Konzept aufzugeben.
Aus Algermissens Sicht blockieren sich die Supermächte in puncto Abrüstung. "Tatsächlich sind sie bereit, für die Modernisierung ihrer Atomwaffen und für neue Waffensysteme Unsummen zu investieren", so der Pax-Christi-Präsident. Das Geld sollte für Menschen in Not ausgegeben werden. Er äußerte sich mit Blick auf die Atombomben, die vor 74 Jahren, am 6. und 9. August 1945, auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden.