Ein derart entschlossenes Handeln der Politik wie in der Corona-Krise sollte nach Meinung der Klimaschutz-Aktivistin Beatrix Fuchs auch in der Klimakrise möglich sein. Es würden "ruckzuck Maßnahmen beschlossen, weil man ein gemeinsames Ziel hat, nämlich die Infektionskurve flach zu halten", sagte die Vertreterin von "Parents for Future" am Sonntag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in München. Sie hoffe, dass die die Corona-Krise die ökologische Entwicklung nicht bremst, sondern beflügelt - zum Beispiel, indem mit den Wirtschaftshilfen ökologisch ausgerichtete Unternehmen und Branchen stärker gefördert würden als andere.
Klimawandel und Corona-Krise
"Wenn sich die Flug- oder die Kreuzfahrtbranche rückläufig entwickeln, sollte der Staat sie nicht künstlich pushen, sondern lieber in die Nachhaltigkeitsbranche investieren", sagte Fuchs. Ziel müsse sein, dass die Krise nicht zum Dauerzustand werde - erst wegen Corona und längerfristig wegen des Klimawandels. Ohne Corona würde das Klima-Thema weiter die gesellschaftliche Debatte beherrschen, sagte Fuchs - nicht zuletzt wegen der monatelangen Trockenheit. "Ich muss doch nur aus dem Fenster schauen, um das Thema Klimawandel wieder präsent zu haben", erklärte die Steuerberaterin. Die lange Regenlosigkeit werde für die Wälder und die Landwirtschaft katastrophale Folgen haben.
Mehr Aktivitäten im Netz
In die Klimabewegung, die mit den "Fridays for Future"-Demonstrationen massive Aufmerksamkeit erzeugt hat, kommt laut Fuchs "gerade ganz neuer Schwung". Durch das Versammlungsverbot sei zwar die Straße als Hauptmedium weg, dafür nähmen die Aktivitäten im Internet zu. Zudem lernten die Aktivisten, sich besser zu vernetzen und neue Formen auszuprobieren, etwa Webinare, also Informations- und Austauschveranstaltungen im Internet. Fuchs selbst bietet am Mittwoch ein Webinar beim Evangelischen Bildungswerk München an.