Von den großen Fußballstadien bis in die Kirchen dominierte am Wochenende das Mitgefühl mit den Betroffenen der Flutkatastrophe in der Region Marken das öffentliche Leben in Italien. In vielen Pfarreien des Landes wurde in den Sonntagsgottesdiensten für die Opfer und ihre Angehörigen gebetet.
Papst erinnert an die Flutopfer
Auch Papst Franziskus erinnerte beim sonntäglichen Angelusgebet auf dem Petersplatz unter dem Beifall von rund 25.000 Pilgern an die Toten, Verletzten und Obdachlosen in den Flutgebieten. "Ich verspreche der betroffenen Bevölkerung, für sie zu beten. Ich bete für die Toten und ihre Familien. Ich bete für die Verletzten und für alle, die schwere Schäden erlitten haben. Möge der Herr den Menschen in den Marken Kraft geben!"
Ebenfalls am Wochenende ordnete der Italienische Fußballdachverband FIGC für alle nationalen Fußball-Ligen des Landes eine Trauerminute zu Beginn der Partien an, in der an die Opfer der Flut gedacht werden sollte. "Wir sind eine Gemeinschaft in Freude und in Trauer", erklärte dazu FIGC-Präsident Gabriele Gravina. Die Schweigeminute solle Nähe und Respekt für die Leidenden in der betroffenen Region demonstrieren.
Aufräumarbeiten und Suche nach Vermissten geht weiter
Währenddessen gingen in den Marken die Aufräumarbeiten und die Suche nach Vermissten weiter, in einigen Ortschaften trotz anhaltender Regengüsse und schwerer Stürme. Die Zahl der Todesopfer stieg am Samstag auf elf, die der Vermissten auf vier, mehr als 50 zum Teil schwer Verletzte wurden ärztlich behandelt.
Aus besonders betroffenen Orten wie Barbara und Senigallia zeigte das italienische Fernsehen Bilder großer Hilfsbereitschaft. Freiwillige Helfer beteiligten sich gemeinsam mit den Profis vom "Zivilschutz" an den umfangreichen Aufräumarbeiten im gelben Schlamm der über die Ufer getretenen Flüsse.
Regierung sagt Unterstützung zu
Finanzielle Unterstützung in Höhe von zunächst 5 Millionen Euro für die Geschädigten und für den Wiederaufbau hat die italienische Regierung als Soforthilfe zugesagt. Eine weitere Million hat der aus der Kleinstadt Sant'Elpidio a Mare in den Marken stammende italienische Milliardär Diego Della Valle für die Flutopferhilfe gespendet.
Unterdessen wurde auf Satellitenaufnahmen der NASA sichtbar, dass die Marken nur knapp einer weiteren Katastrophe entkommen sind. Am Samstag kam es zu erneuten Starkregenfällen, deren größter Teil sich jedoch in die benachbarte Adria ergoss, wo die Wassermassen keine größeren Schaden anrichten konnten.