Italiens Justiz erhält im Fall Orlandi Akten vom Vatikan

Erstmaliger Austausch

Die römische Staatsanwaltschaft hat im Fall der vor 40 Jahren verschwundenen Jugendlichen Emanuela Orlandi Akten aus dem Vatikan erhalten. Es soll darum gehen, Ermittlungen der italienischen Justiz zu ergänzen oder zu korrigieren.

Plakat mit dem Bild der 1983 verschwundenen vatikanischen Staatsbürgerin Emanuela Orlandi aus dem Jahr 2012 / © Alexander Brüggemann (KNA)
Plakat mit dem Bild der 1983 verschwundenen vatikanischen Staatsbürgerin Emanuela Orlandi aus dem Jahr 2012 / © Alexander Brüggemann ( KNA )

Das berichtet die italienische Tageszeitung "Il Messaggero" am Dienstag. Bei früheren Ermittlungen hatte es in der Sache noch keinen Austausch zwischen den beiden Staaten gegeben.

Ermittlungen im Vatikan seit Januar

Orlandi, 15-jährige Tochter einer Vatikanangestellten, war 1983 unter ungeklärten Umständen in Rom spurlos verschwunden. Die italienische Justiz hat in dem Fall bereits mehrere Male ermittelt und zuletzt 2015 ein Verfahren ergebnislos eingestellt.

Auf Wunsch von Papst Franziskus ermittelt seit Januar 2023 erstmals auch die vatikanische Justiz unter ihrem neuen Staatsanwalt Alessandro Diddi. Die römische Staatsanwaltschaft hat laut "Messaggero" bereits im Dezember 2021 den Fall neu aufgerollt und erhält in diesem neuen Verfahren nun erstmals Akten aus dem Vatikan.

Im Vatikan neue Ermittlungen im Fall Orlandi

Die Staatsanwaltschaft des Vatikanstaates ermittelt im Fall der vor 39 Jahren verschwundenen Vatikanbürgerin Emanuela Orlandi.

Wie die italienische Zeitung "Il Messaggero" berichtet, leitet der stellvertretende vatikanische Staatsanwalt Alessandro Diddi die Ermittlungen.

Zuvor hatte die Familie Orlandi über Medien und durch ihren Anwalt Druck aufgebaut, um eine Wiedereröffnung des 2015 abgeschlossenen Falls zu erwirken. Durch die Netflix-Serie "Vatican girl" hatte der Fall 2022 weltweit neue Aufmerksamkeit erfahren.

Demonstranten mit Bild der seit 1983 verschwundenen Emanuela Orlandi / © Andrew Medichini (dpa)
Demonstranten mit Bild der seit 1983 verschwundenen Emanuela Orlandi / © Andrew Medichini ( dpa )
Quelle:
KNA