Jerusalemer Abt rät zu froher Karnevalszeit trotz Krisen

"Kein finsteres Gesicht machen"

Trotz Krisen und Kriegen in der Welt sollten sich die Menschen aus Sicht des neugewählten Jerusalemer Abtes Nikodemus Schnabel nicht vom Karneval abwenden. Fest macht er das unter anderem an Ignatius von Loyola.

Karnevalisten / © KarepaStock (shutterstock)

"Die Welt wird um keinen einzigen Wimpernschlag besser, wenn man sich die Freude verbietet und ein finsteres Gesicht macht", schreibt der Benediktiner in einem Beitrag in der "Welt am Sonntag" in Gedenken an den Gründer des Jesuitenordens, Ignatius von Loyola.

Pater Nikodemus Schnabel / © Julia Steinbrecht (KNA)
Pater Nikodemus Schnabel / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Kein finsteres Gesicht machen

Dieser habe das "Gefühl echter Getröstetheit" sogar als Indikator dafür gesehen, dass man auf dem rechten Lebensweg sei, während das Gefühl des "Misstrostes" eine Kurskorrektur im Leben nahelege. Falls es die "Frucht des Fastens" sein sollte, sich die Freude zu verbieten und ein finsteres Gesicht zu machen, "sollte man es besser ganz lassen", rät Schnabel. Für Christinnen und Christen beginnt mit Aschermittwoch die Fastenzeit bis Ostern.

Schnabel (44) wurde Anfang Februar zum neuen Abt der deutschsprachigen Benediktiner-Abtei Dormitio in Jerusalem gewählt. An Pfingsten (28. Mai) erhält er die Abtsweihe.

Stichworte zum Fasten

"Fasten" wird definiert als Verzicht auf bestimmte (oder gar sämtliche) Speisen, Getränke und Genussmittel über einen bestimmten Zeitraum. Der Begriff selbst kommt aus dem Althochdeutschen für "festhalten" im Sinne von "beachten". Allerdings ist Fasten in vielen Kulturen und Religionen bekannt.

Bier: galt wie Wein in den Klöstern traditionell als erlaubt, vor allem auch wegen der schlechten Wasserqualität im Mittelalter. Verzicht auf Alkohol ist für viele Christen heute ein klassischer Punkt für die Fastenzeit.

Fastenzeit / © Tomasetti (DR)
Fastenzeit / © Tomasetti ( DR )
Quelle:
KNA