Kardinal bietet sich im Austausch gegen Hamas-Geiseln an

"Die Bereitschaft ist da"

Kardinal Pierbattista Pizzaballa hat sich als Austausch gegen Geiseln der Hamas angeboten. "Wenn so Kinder freikommen und nach Hause kehren können, wäre das kein Problem", sagte der Lateinische Patriarch von Jerusalem am Montag.

Kardinal Pierbattista Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem, bei einer Messe am 1. Oktober 2023 in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom. / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Pierbattista Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem, bei einer Messe am 1. Oktober 2023 in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom. / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

"Von meiner Seite aus ist die Bereitschaft da", fügte er hinzu. Um einen Weg aus der aktuellen Lage herauszufinden, sei es nötig, dass die Geiseln zurückkehren, so Pizzaballa. Eine konkrete Geste könne dazu führen, dass über die aktuelle Entwicklung noch einmal nachgedacht würde. "Andernfalls ist es sehr schwierig, diese Entwicklung aufzuhalten", sagte der Kardinal mit Blick auf die erwartete Bodenoffensive Israels im Gazastreifen.

In den vergangenen Tagen hatte auch Papst Franziskus die Freilassung der Geiseln gefordert. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hatte den Vatikan als Vermittler in der Angelegenheit ins Spiel gebracht. Der Heilige Stuhl wolle versuchen, dass wenigstens ein Teil der Entführten zurückkehren könnte, sagte Pizzaballa. Es sei aber schwierig, mit der Hamas zu sprechen.

Die Terrororganisation hatte Israel am 7. Oktober mit Raketen angegriffen. Zudem waren Terroristen ins Staatsgebiet Israels eingedrungen, hatten rund 1.300 Menschen brutal ermordet und etwa 150 Menschen nach Gaza verschleppt. Israel reagierte mit harten Gegenangriffen.

Lateinisches Patriarchat von Jerusalem

Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem betreut die rund 60.000 bis 70.000 römisch-katholischen Christen im Heiligen Land. Seine Jurisdiktion erstreckt sich über das Staatsgebiet von Israel, Jordanien, Zypern und die Palästinensischen Gebiete. Die Ursprünge des Patriarchats liegen in der Zeit der Kreuzfahrer, die sich als "Lateiner" bezeichneten. Es erlosch jedoch mit dem Fall Akkos 1291. Im Jahr 1847 belebte Papst Pius IX. das Patriarchat neu.

Blick auf Jerusalem / © Kyrylo Glivin (shutterstock)
Quelle:
KNA