Darin wird Ouellet offiziell als "emeritierter Präfekt des Bischofsdikasteriums" bezeichnet.
Bereits Ende Januar hatte Papst Franziskus das altersbedingte Rücktrittsgesuch des 78-Jährigen angenommen. Zum Nachfolger ernannte Franziskus den 67 Jahre alten US-amerikanischen Ordensmann Robert Francis Prevost.
Damals teilte der Vatikan mit, Prevost werde seine neue Aufgabe erst am 12. April antreten. In der Übergangszeit übe Ouellet das Amt als Präfekt weiterhin aus.
Scharfer Kritiker des Reformvorhabens Synodaler Weg
Ouellet leitete seit 2010 die Behörde für Bischöfe, die für Verfahren von Bischofsernennungen und disziplinarrechtliche Angelegenheiten zuständig ist. Er gilt als scharfer Kritiker des Reformvorhabens Synodaler Weg der katholischen Kirche in Deutschland und warnte davor, die Autorität von Bischöfen beschneiden zu wollen.
In die Schlagzeilen geriet Ouellet jüngst mit einer Verleumdungsklage gegen eine frühere Kirchenmitarbeiterin. Die ehemalige Pastoralreferentin hatte ihn beschuldigt, er habe sich während seiner Zeit als Erzbischof von Quebec (2002-2010) ihr gegenüber in körperlich übergriffiger Weise verhalten.
Verhältnis zu Franziskus gilt als loyal
Ouellet, der vor seiner Zeit an der Kurie Professor für dogmatische Theologie war, zählte zu den letzten Behördenchefs, die von Papst Benedikt XVI. ernannt worden waren. Sein Verhältnis zu Franziskus gilt als loyal, aber nicht herzlich. Beim Konklave von 2013 war er einer der aussichtsreichsten Kandidaten.
Präfekt der Bischofsbehörde ist eine der wichtigsten Positionen in der römischen Kurie, vor allem wegen der Zuständigkeiten für Personalentscheidungen in der katholischen Weltkirche, aber auch wegen damit zusammenhängender finanzieller Kompetenzen.