Kardinal Camillo Ruini, langjähriger Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz, ist nach einer Herzerkrankung aus dem Krankenhaus entlassen worden.
Der 93-Jährige war am 6. Juli in die römische Gemelli-Klinik eingeliefert worden, wo ihm ein Herzschrittmacher eingesetzt wurde, wie das Portal Vatican News meldete. Der frühere Kardinalvikar des Bistums Rom werde sich nun weiter zu Hause erholen, hieß es.
Ruini stand von 1991 bis 2007 an der Spitze der Italienischen Bischofskonferenz. Dabei prägte er die katholische Kirche und auch die politische Meinungsbildung in seinem Land entscheidend mit.
Kandidat für das Papstamt
Bis zu seinem altersbedingten Rücktritt von diesem Posten und dem Verzicht auf das Amt des Kardinalvikars 2008 zählte Ruini zu den engsten Mitarbeitern Johannes Pauls II. und Benedikts XVI. Der aus Modena stammende Dogmatiker wurde auch selbst als Kandidat für das Papstamt gehandelt.
Auch nach seinem Rückzug in den Ruhestand blieb Ruini aktiv, etwa als päpstlicher Berichterstatter für die umstrittenen Marienerscheinungen im bosnischen Medjugorje.