Kardinal Schönborn ruft zu Respekt und Versöhnung auf

"Versuchen wir, gemeinsam die Gräben zu überwinden"

Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn hat angesichts anhaltender Differenzen über den Umgang mit der Corona-Pandemie zu gegenseitigem Respekt und Versöhnung aufgerufen. "Versuchen wir, gemeinsam die Gräben zu überwinden".

 © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
© Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Das schrieb Schönborn in einem Beitrag für die Zeitung "Heute" (Freitag). Nach zweieinhalb Jahren habe es den Anschein, "als ob wir das Gröbste hinter uns hätten". Doch es blieben "unzählige Narben in der Gesellschaft".

Schönborn rät zu Gewissenserforschung

An der Impf-Frage seien Freundschaften und sogar Familien zerbrochen, gab der Erzbischof zu bedenken. Mit Blick auf den Suizid der österreichischen Ärztin Lisa-Maria Kellermayr stellte Schönborn die Frage: "Wie können Hass und Hetze derart um sich greifen, dass sie eine junge Ärztin in den Tod treiben?" Das Schicksal der Frau, die über Monate hinweg offenbar von Impfgegnern bedroht wurde, bezeichnete er als "erschütternd".

Der Kardinal riet zu einer rückblickenden Gewissenserforschung: "Was war richtig in der Pandemie-Bekämpfung, und welche Maßnahmen waren vielleicht übertrieben? Aber vor allem: Hätten wir nicht alle besser mit der Pandemie umgehen können?"

Erzdiözese Wien

Die Erzdiözese Wien umfasst das Bundesland Wien und die östliche Hälfte von Niederösterreich. Aufgrund der besonderen Größe und der unterschiedlichen Struktur dieser Gebiete ist die Diözese in drei Regionen, die Vikariate unterteilt, für die jeweils ein Bischofsvikar als Stellvertreter des Bischofs verantwortlich ist.

Stephansdom in Wien (KNA)
Stephansdom in Wien / ( KNA )
Quelle:
KNA