Das schrieb Schönborn in einem Beitrag für die Zeitung "Heute" (Freitag). Nach zweieinhalb Jahren habe es den Anschein, "als ob wir das Gröbste hinter uns hätten". Doch es blieben "unzählige Narben in der Gesellschaft".
Schönborn rät zu Gewissenserforschung
An der Impf-Frage seien Freundschaften und sogar Familien zerbrochen, gab der Erzbischof zu bedenken. Mit Blick auf den Suizid der österreichischen Ärztin Lisa-Maria Kellermayr stellte Schönborn die Frage: "Wie können Hass und Hetze derart um sich greifen, dass sie eine junge Ärztin in den Tod treiben?" Das Schicksal der Frau, die über Monate hinweg offenbar von Impfgegnern bedroht wurde, bezeichnete er als "erschütternd".
Der Kardinal riet zu einer rückblickenden Gewissenserforschung: "Was war richtig in der Pandemie-Bekämpfung, und welche Maßnahmen waren vielleicht übertrieben? Aber vor allem: Hätten wir nicht alle besser mit der Pandemie umgehen können?"