Kardinalswappen mischt Christliches mit Afrikas Tradition

Speere und Trommeln

Tradition und Religion: Das Wappen des neuen südsudanesischen Kardinals Stephen Ameyu Martin Mulla mischt christliche und afrikanische Elemente. Die Speere im Siegel symbolisieren neben dem Leiden Jesu die Tradition des Südsudans.

Papst Franziskus setzt Kardinal Stephen Ameyu Martin Mulla, Erzbischof vom südsudanesischen Juba, das Birett auf, während des Konsistoriums am 30. September 2023 auf dem Petersplatz im Vatikan. / © Lola Gomez (KNA)
Papst Franziskus setzt Kardinal Stephen Ameyu Martin Mulla, Erzbischof vom südsudanesischen Juba, das Birett auf, während des Konsistoriums am 30. September 2023 auf dem Petersplatz im Vatikan. / © Lola Gomez ( KNA )

"Die Speere stehen für unsere traditionelle Lebensweise", erklärte demnach der Generalvikar der Erzdiözese Juba, Nicholas Kiri. Daneben erinnerten die Waffen aber auch an Jesus, der die Menschen durch sein Leiden von Sünden befreit habe. Ein weiteres markantes Element des neuen Kardinalswappens sind zwei traditionelle Trommeln. Diese symbolisieren laut Kiri die "Freude", welche die lokale Bevölkerung mit ihrem Glauben verbindet.

 © Cristian Gennari (KNA)
© Cristian Gennari ( KNA )

Mulla wurde am Samstag gemeinsam mit 20 weiteren Geistlichen von Papst Franziskus offiziell ins Kardinalskollegium aufgenommen. Er äußerte Hoffnung, dass sein neuer Titel den Friedensprozess vorantreiben werde. Selbst wolle er weiter "unermüdlich" für ein Ende der Gewalt im Südsudan und bei dessen Nachbarn eintreten.

Der christlich geprägte Südsudan spaltete sich 2011 vom Sudan ab. Während der jüngste Staat der Welt von ethnischer Gewalt und Kämpfen um Ressourcen heimgesucht wird, herrscht im Sudan seit knapp einem halben Jahr Krieg zwischen der Armee und Paramilitärs.

Kardinäle

Ein Kardinal ist der höchste katholische Würdenträger nach dem Papst. Das Wort "Kardinal" leitet sich vom lateinischen Wort "cardo" (Türangel) ab. Das Kardinalskollegium ist das wichtigste Beratergremium des Papstes. Zudem hat es die Aufgabe, für die Papstwahl zu sorgen. Dafür ist eine Richtgröße von 120 Papstwählern vorgesehen, die das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben dürfen; derzeit gehören dem Kollegium 128 wahlberechtigte und 110 nicht wahlberechtigte Kardinäle an. Der Papst bestimmt die Kardinäle frei.

Pileoli in rot, schwarz und violett liegen am 23. Januar 2018 in einem Paramentengeschäft in Köln auf einem Tisch / © Harald Oppitz (KNA)
Pileoli in rot, schwarz und violett liegen am 23. Januar 2018 in einem Paramentengeschäft in Köln auf einem Tisch / © Harald Oppitz ( KNA )

 

Quelle:
KNA