Katholiken der Ukraine feiern Messe am Invasions-Jahrestag

Einladung zu Gebetswoche

Zum ersten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar laden die römisch-katholischen Bischöfe des Landes zu einer Gebetswache ein. Zudem gibt es eine Messe mit Vatikanbotschafter Erzbischof Visvaldas Kulbokas.

Zum Gebet gefaltete Hände / © Harald Oppitz (KNA)
Zum Gebet gefaltete Hände / © Harald Oppitz ( KNA )

Bei dem Gottesdienst im Karmelitenkloster im zentralukrainischen Berdytschiw werde "für das Ende des Krieges, den Sieg über den Feind und die Schaffung eines gerechten Friedens in der Ukraine" gebetet, teilte die Kirche am Donnerstag mit. Die Bischöfe riefen alle Geistlichen und Laien dazu auf, an der Messe in dem Heiligtum teilzunehmen.

Jahrestag der Invasion 

Wie in der Ukraine üblich, sprechen die Bischöfe in ihrer Botschaft vom "ersten Jahrestag der offenen militärischen Aggression Russlands" gegen das Land und nicht vom Kriegsbeginn. Der Krieg brach aus dieser Sicht bereits 2014 aus, als Russland die ukrainische Halbinsel Krim besetzte und annektierte und in der Ostukraine Gefechte zwischen von Moskau unterstützten Separatisten und Regierungstruppen anfingen.

Opfer des Krieges

Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden seit dem 24. Februar 2022 mindestens 7.155 Zivilistinnen und Zivilisten im Krieg getötet und mindestens 11.662 verletzt. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte geht davon aus, dass die tatsächliche Opferzahl noch deutlich höher liegt.

In der mehrheitlich orthodoxen Ukraine ist etwa ein Prozent der Bevölkerung römisch-katholisch. Der ebenfalls mit Rom verbundenen griechisch-katholischen Kirche gehören knapp zehn Prozent der Ukrainerinnen und Ukrainer an. Sie feiert ihre Gottesdienste nach dem sogenannten byzantinischen, also ostkirchlichen Ritus.

Christliche Kirchen in der Ukraine

Die kirchlichen Verhältnisse in der Ukraine sind komplex. Rund 70 Prozent der 45 Millionen Ukrainer bekennen sich zum orthodoxen Christentum. Sie gehören allerdings zwei verschiedenen Kirchen an: der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (UOK) des Moskauer Patriarchats und der autokephalen (eigenständigen) Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU). Zudem gibt es eine römisch-katholische Minderheit mit rund einer Million Mitgliedern sowie die mit Rom verbundene (unierte) griechisch-katholische Kirche der Ukraine.

Das Heilige Feuer aus Jerusalem am 18. April 2020 im Kiewer Höhlenkloster Petscherska Lawra, Hauptsitz der ukrainisch-orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats. / © Sergey Korovayny (KNA)
Das Heilige Feuer aus Jerusalem am 18. April 2020 im Kiewer Höhlenkloster Petscherska Lawra, Hauptsitz der ukrainisch-orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats. / © Sergey Korovayny ( KNA )
Quelle:
KNA