Sandri ist Präfekt der vatikanischen Ostkirchenkongregation und Kardinal Alencherry Oberhaupt der syro-malabarischen Kirche, einer mit Rom verbundenen Ostkirche.
Pater Alex Onampally von der Medienkommission der syro-malabarischen Kirche in Kerala nannte die Protestaktion eine offene Herausforderung von Kirche und Papst, wie der asiatische Pressedienst Ucanews (Freitag) weiter berichtet. Man werde "gemäß den Bestimmungen des Kirchenrechts" Maßnahmen gegen jene ergreifen, die an der Verbrennung der Bilder beteiligt waren.
Mit dem Gesicht zur Gemeinde zelebrieren?
Im Mittelpunkt des Disputs steht die Frage, ob der Priester die Messe mit dem Gesicht zur Gemeinde zelebriert oder, wie es Traditionalisten wollen, mit dem Gesicht zum Altar und dem Rücken zur Gemeinde.
Ein Kompromiss der syro-malabarischen Synode sieht vor, dass der Priester bis zum Hochgebet zur Gemeinde hin zelebriert und sich dann erst zum Ende des Gottesdienstes wieder zur Gemeinde umdreht. Gegner der Reform sagten zu Ucanews, die Synode habe den Kompromiss ohne Beratungen mit Priestern und Laien beschlossen.
Schwerpunkt der Proteste von Priestern und Laien ist laut Ucanews die Erzdiözese Ernakulam-Angamaly von Kardinal
, die mit fast 500.000 Katholiken Einwohnern die zweitgrößte katholische Diözese Indiens ist.
Nach einem Hungerstreik von Priestern und Laien gegen den Beschluss der Synode setzte das Erzbistum laut Ucanews im Januar nach Rücksprache mit Kardinal Sandri den Synodalbeschluss aus. Ende Februar habe Sandri dann die Reform durch Bestätigung des Synodenbeschlusses in Kraft gesetzt.