Katholische Verbände kämpfen weiter für mehr Frauenrechte in Kirche

Aktionstag Frauen-Diakonat in Köln

Mit Demo, Schweigemarsch und Gottesdienst soll beim "Tag der Diakonin +plus" für Gleichberechtigung in der katholischen Kirche geworben werden. Der Aktionstag findet am 29. April in Köln statt und wird von fünf Verbänden getragen.

Bridget Mary Meehan, seit 2009 kirchenrechtlich nicht anerkannte Bischöfin aus Florida, segnet bei einer Zeremonie, die einer katholischen Priester- und Diakonenweihe ähnelt, Frauen und Transpersonen am 17. Oktober 2024 auf einem Tiber-Schiff in Rom. / © Paolo Galosi/Romano Siciliani (KNA)
Bridget Mary Meehan, seit 2009 kirchenrechtlich nicht anerkannte Bischöfin aus Florida, segnet bei einer Zeremonie, die einer katholischen Priester- und Diakonenweihe ähnelt, Frauen und Transpersonen am 17. Oktober 2024 auf einem Tiber-Schiff in Rom. / © Paolo Galosi/Romano Siciliani ( (Link ist extern)KNA )

Fünf große katholische Organisationen in Deutschland wollen weiter kämpfen für mehr Frauenrechte in der Kirche. Dazu gehört aus ihrer Sicht auch der bisher verwehrte Zugang zu Weiheämtern, angefangen beim Diakonat. Zum "Tag der Diakonin" am 29. April laden sie daher zu einem Aktionstag und zu einer großen Demo für eine gerechtere Kirche nach Köln ein, wie die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) am Dienstag in Düsseldorf mitteilte.

"Es ist eine Form des Machtmissbrauchs, wenn nicht männliche Menschen aufgrund ihres Geschlechts ausgeschlossen bleiben", erklärte Ulrike Göken-Huismann, Geistliche Leiterin des kfd-Bundesverbands. Neben der kfd beteiligen sich der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB), das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), das Netzwerk Diakonat der Frau und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).

Hintergründe zum Verbot der Frauenweihe

Der "Tag der Diakonin" am Festtag der Heiligen Katharina von Siena wird parallel zu der Veranstaltung in Köln auch bundesweit in Gemeinden und Gruppen vor Ort begangen.

Weil Frauen nicht katholische Priesterinnen werden dürfen, ist ihnen auch die Weihe zur Diakonin verwehrt, solange diese als erste Stufe des Weiheamts angesehen wird und damit als untrennbar verbunden mit dem Priesteramt. Papst Johannes Paul II. hatte 1994 erklärt, die Kirche habe "keinerlei Vollmacht", Frauen zu Priesterinnen zu weihen. Ergänzend hatte er betont, "dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben" und dass damit alle Diskussionen ein Ende haben müssten.

Gute theologische Argumente

Die Debatten gehen aber ungeachtet dessen weiter. Etliche Theologinnen, Theologen und auch Bischöfe betonen immer wieder, dass gute theologische Argumente dafür sprächen, die Weiheämter auch für Frauen zu öffnen.

Papst Franziskus spricht sich zwar immer wieder für eine stärkere Beteiligung von Frauen aus, lehnt aber bisher Weiheämter für sie ab. Zugleich hat er schon mehrfach Kommissionen eingesetzt zum Thema Diakonat, deren Arbeit bisher nicht abgeschlossen ist.

Vatikan will Debatten zu Frauenweihe und Homosexualität stoppen

Rom stellt ein Warnschild auf und will deutsche Reformbestrebungen stoppen. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat den deutschen Bischöfen in einer offiziellen Note mitgeteilt, dass die den Männern vorbehaltene Priesterweihe und die Lehre der Kirche zur Homosexualität nicht verhandelbar seien, berichtet die katholische Wochenzeitung "Die Tagespost". Der Pressesprecher der Bischofskonferenz, Matthias Kopp, bestätigte, dass den Bischöfen das Schreiben bei ihrem Ständigen Rat zu Wochenbeginn vorgelegen habe.

Statue des Apostels Petrus im Vatikan (shutterstock)