Fünf große katholische Organisationen in Deutschland wollen weiter kämpfen für mehr Frauenrechte in der Kirche. Dazu gehört aus ihrer Sicht auch der bisher verwehrte Zugang zu Weiheämtern, angefangen beim Diakonat. Zum "Tag der Diakonin" am 29. April laden sie daher zu einem Aktionstag und zu einer großen Demo für eine gerechtere Kirche nach Köln ein, wie die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) am Dienstag in Düsseldorf mitteilte.
"Es ist eine Form des Machtmissbrauchs, wenn nicht männliche Menschen aufgrund ihres Geschlechts ausgeschlossen bleiben", erklärte Ulrike Göken-Huismann, Geistliche Leiterin des kfd-Bundesverbands. Neben der kfd beteiligen sich der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB), das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), das Netzwerk Diakonat der Frau und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).
Hintergründe zum Verbot der Frauenweihe
Der "Tag der Diakonin" am Festtag der Heiligen Katharina von Siena wird parallel zu der Veranstaltung in Köln auch bundesweit in Gemeinden und Gruppen vor Ort begangen.
Weil Frauen nicht katholische Priesterinnen werden dürfen, ist ihnen auch die Weihe zur Diakonin verwehrt, solange diese als erste Stufe des Weiheamts angesehen wird und damit als untrennbar verbunden mit dem Priesteramt. Papst Johannes Paul II. hatte 1994 erklärt, die Kirche habe "keinerlei Vollmacht", Frauen zu Priesterinnen zu weihen. Ergänzend hatte er betont, "dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben" und dass damit alle Diskussionen ein Ende haben müssten.
Gute theologische Argumente
Die Debatten gehen aber ungeachtet dessen weiter. Etliche Theologinnen, Theologen und auch Bischöfe betonen immer wieder, dass gute theologische Argumente dafür sprächen, die Weiheämter auch für Frauen zu öffnen.
Papst Franziskus spricht sich zwar immer wieder für eine stärkere Beteiligung von Frauen aus, lehnt aber bisher Weiheämter für sie ab. Zugleich hat er schon mehrfach Kommissionen eingesetzt zum Thema Diakonat, deren Arbeit bisher nicht abgeschlossen ist.