Die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände im Erzbistum Köln (AGKV) kritisiert eine von Kardinal Rainer Maria Woelki beschlossene Reform.
Die für Herbst 2024 geplante neue Zusammensetzung seines obersten Beratungsgremiums, des Diözesanpastoralrats, sei irritierend, heißt es in einem am Donnerstag in Köln veröffentlichten offenen Brief der AGKV. Es sei unverständlich, dass durch die Neuaufstellung auf die vielfältigen Erfahrungen der Verbände und ihrer demokratisch gewählten Vertreter verzichtet werde.
Geplante Neuaufstellung
Der Diözesanpastoralrat berät den Erzbischof in allen Fragen der Seelsorge. An dort getroffene Beschlüsse ist er aber nicht gebunden. Gleichwohl diskutierte das Gremium aus Klerikern und Laien, also Katholiken ohne Weihe, viele Themen kontrovers.
Woelki will den Rat von 75 auf 51 Personen verkleinern: Unter anderem soll die gewählte Vertretung der Laien nur noch zwei statt zehn Delegierte entsenden. Von diesen zehn Vertretern stellten die Verbände, darunter Jugend- und Frauenorganisationen, bisher fünf.
Kritik an Reformplänen
Die Verbände wenden sich auch gegen eine weitere Reform: 18 Laien sollen künftig per Losverfahren für das Gremium gewonnen werden. Dazu müssen sich Interessenten bewerben. Dieses Verfahren verletzt aus Sicht der Verbände demokratische Regeln.
"Was passiert, wenn sich zu wenige oder zu wenig vielfältige Kandidat*innen bewerben?", fragen die Organisationen. Auch das Argument, das Losverfahren orientiere sich an Bürgerräten, greife zu kurz. Denn deren Vorschläge würden demokratisch gewählten Gremien vorgelegt.
Die AGKV appelliert an die Bistumsleitung, die Pläne anzupassen und "dabei die demokratisch organisierte katholische Verbandswelt als zentralen Bestandteil des Bistums ernst zu nehmen und ausgewogen zu beteiligen".