Das teilte die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) am Donnerstag in Bonn mit.
Den zweiten Preis (3.000 Euro) erhält der Bund der St. Sebastianus Schützenjugend für das Projekt "Schützen gegen Rechts". Das Erzbischöfliche St. Ursula-Gymnasium im bayerischen Lenggries wird für "Mädchen für Migranten" mit dem dritten Preis (2.000 Euro) ausgezeichnet.
Verleihung in Dresden
Die alle zwei Jahre vergebene Auszeichnung wird am 14. Juni in Dresden verliehen. Erstmals zeichnen die Bischofskonferenz und das ZdK gemeinsam Initiativen und Projekte aus. 39 Institutionen hatten sich um den Preis beworben.
Heße und Stetter-Kamp in Jury
Der Vorsitzende der Migrationskommission der Bischofskonferenz und Co-Vorsitzende der Jury, Erzbischof Stefan Heße, erklärte, es würden "Leuchtturmprojekte katholischen Engagements gegen Rassismus" ausgezeichnet. ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp, ebenfalls Jury-Co-Vorsitzende, sagte, Antirassismus bleibe ein kirchlicher Auftrag, der historische Aufarbeitung, tatkräftigen Einsatz und Haltung erfordere.
Ausbildung zu Demokratieberatern
Im Rahmen des preisgekrönten Projekts der Katholischen Erwachsenenbildung im Land Sachsen-Anhalt wurden bisher 20
Ehrenamtliche zu Demokratieberaterinnen und -beratern ausgebildet, die sich an ihren Arbeitsplätzen und in katholischen Organisationen gegen Diskriminierung und Rassismus engagieren. Auf diese Weise entstünden im ganzen Bistum Magdeburg Beratungsangebote und lokale Initiativen gegen Rassismus und für den Frieden, die gerade auch in den ländlichen Regionen des Bistums wirkten, hieß es.
"Mit hohem haupt- wie ehrenamtlichem Einsatz ist es gelungen, über Jahre hinweg ein stabiles Netzwerk engagierter Demokratinnen und Demokraten aufzubauen, die mit einem vielfältigen Bildungs- und Beratungsangebot Unterstützung erfahren", betonte die Jury.
"Schützen gegen Rechts"
Der zweite Preisträger, der Bund der St. Sebastianus Schützenjugend, grenzt sich nach den Worten der Jury klar gegen Versuche rechtspopulistischer und -extremistischer Vereinnahmung des Schützenwesens ab. "Über Jahre wurden die Aktivitäten der Schützenjugend in einem bundesweiten Arbeitskreis gebündelt und das Thema wurde auf allen Ebenen eingebracht", heißt es. Originalität beweise die Schützenjugend auch mit einer "Erste-Hilfe-Dose" gegen Rechts.
"Mädchen für Migranten"
Der dritte Preisträger, das Erzbischöfliche St. Ursula-Gymnasium Lenggries, entwickelte eine Hausaufgabenbetreuung für Kinder mit Migrations- und Fluchterfahrungen. Dazu wurden Grundschulen der Region kontaktiert, an denen Gymnasiastinnen als Integrationshelferinnen wirkten. Die Zusammenarbeit umfasst laut Jury mittlerweile nicht nur Schulen, sondern auch Akteurinnen und Akteure der Integrationsarbeit der Region, Helferkreise für Geflüchtete, Kommunen und Kirchengemeinden. So würden Veranstaltungen und Aktionen durchgeführt, um Integration zu fördern und das interkulturelle und interreligiöse Verständnis zu verbessern.