Kaum Resonanz auf Freigabe der Ladenöffnungszeiten in NRW

Stell dir vor, die Läden sind offen und keiner geht hin

Die Geschäfte in Nordrhein-Westfalen zeigen bislang wenig Interesse an den längeren Ladenöffnungszeiten. Trotz der Freigabe des Ladenschlusses in NRW am Dienstag würden nur wenige Händler ihre Türen auch nach 20.00 Uhr noch für ihre Kundschaft offen halten, sagte eine Sprecherin des Einzelhandelsverbandes Düsseldorf auf ddp-Anfrage. Einen Überblick, welche Geschäfte dies seien, habe der Verband nicht. „Die Bereitschaft zum Mitmachen ist nicht sehr hoch", sagte die Sprecherin.

 (DR)

Auch große Ketten haben noch keine einheitliche Regelung
Auch die großen Kaufhaus-Ketten Karstadt und Kaufhof konnten sich bislang zu keiner einheitlichen Regelung durchringen. Als erste Filiale in NRW werde nach derzeitigem Verhandlungsstand der Kaufhof auf der Düsseldorfer Königsallee ab Freitag von den neuen Ladenöffnungszeiten Gebrauch machen. „Im Kaufhof an der Kö kann man dann täglich bis 22.00 Uhr shoppen", sagte Konzern-Sprecher Steffen Kern. Die Regelung werde vorerst bis Ende des Jahres gelten.

Grund für die zögerliche Umsetzung der „neuen Freiheit" seien die noch fehlenden Vereinbarungen für die Mehrarbeit des Personals mit den Arbeitnehmervertretern. „In jedem Haus muss zunächst mit dem Betriebrat verhandelt werden", erklärte Kern. Sowohl die großen Kaufhäuser als auch die Einzelhändler rechnen aber damit, dass spätestens ab 1. Dezember von den neuen Ladenschlusszeiten verstärkt Gebrauch gemacht wird.

Am Dienstag trat in NRW als zweitem Bundesland nach Berlin ein neues Ladenöffnungsgesetz in Kraft. Das neue Gesetz regelt die vollständige Freigabe der Ladenöffnungszeiten von montags bis samstags. Kirchen und Gewerkschaften hatten vergeblich gegen die Freigabe argumentiert.

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