Evangelische Jugend mit 300 Ehrenamtlichen auf Gamescom

"Was soll die Kirche hier?"

"Nah an den Jugendlichen sein": Die evangelische Kirche in Köln will auf der Spielemesse Gamescom nach Worten des Jugendreferenten Daniel Drewes Kontakt zu jungen Menschen suchen, die nicht in die Kirche gehen.

Besuchertag der Gamescom / © Oliver Berg (dpa)
Besuchertag der Gamescom / © Oliver Berg ( dpa )

"Wir können Jugendliche ansprechen, die wir sonst nicht mit unserem kirchlichen Angebot erreichen", sagte der Jugendbildungsreferent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region dem Evangelischen Pressedienst (epd) zum Auftakt der Messe in Köln. 

Bis Samstag werden auf der weltweit größten Messe für interaktive Unterhaltung 1.150 Aussteller und mehrere Hunderttausend Besucher erwartet. 

"Da sein, wo Jugendliche sind"

"Wir als Kirche wollen dort sein, wo Jugendliche sind", sagte Drewes. Dazu zähle auch das Treffen der weltweiten Gamesszene. "Wir wollen zeigen, dass Kirche nah an den Jugendlichen ist." 

Die evangelische Jugend ist mit einem Stand von insgesamt 520 Quadratmetern auf der Messe vertreten und bietet dort Spiele an. "So einen großen Stand haben sonst die großen Videospiel-Hersteller", sagte Drewes.

Die Evangelische Jugend wolle auch mit Klischees brechen: Kirche sei mehr als die Bibel zu reflektieren, sagte der 34-Jährige. Bereits zum sechsten Mal ist der Jugendverband daher auf der Gamescom vertreten.

Menschenkicker mit echten Menschen

Drei Hauptamtliche und 300 ehrenamtliche junge Menschen der Evangelischen Jugend betreuen verschiedene sportliche Spiele, mit denen sich die Messebesucher auspowern können: darunter einen Menschenkicker, der mit echten Menschen statt Figuren bespielt wird und einen fünf Meter hohen, aufblasbaren Kletterberg.

Am Stand der Evangelischen Jugend sind junge Ehrenamtliche im Einsatz, erklären Gleichaltrigen die Spiele und helfen bei Fragen. "Uns ist auch wichtig, dass ihnen bewusst ist, dass sie die evangelische Kirche repräsentieren", betonte Drewes. 

Darauf würden die Mitarbeiter immer wieder angesprochen – in allen möglichen Sprachen: "Was soll Kirche hier?", wollten viele Besucher wissen. Nah dran sein an den jungen Menschen sei dann die Antwort. Nach ihrer Schicht können die Ehrenamtlichen auf eigene Faust die Messe erkunden.

Sich über aktuelle Entwicklungen informieren 

Bei der Gamescom gehe es neben den Videospielen auch um Jugendkultur, erläuterte Drewes: Cosplay – Fans verkleiden sich entsprechend nach Comics, Filmen oder Videospielen -, Bewegungsspiele und Trends wie Virtual Reality (VR). 

Er rate daher Mitarbeitenden in der Jugendarbeit, ebenfalls zur Messe zu kommen und sich über die aktuellen Entwicklungen zu informieren.

Evangelische Kirche im Rheinland

Die Evangelische Kirche im Rheinland ist mit rund 2,34 Millionen Protestanten die zweitgrößte der 20 evangelischen Landeskirchen in Deutschland. Sie erstreckt sich zwischen Niederrhein und Saar über das Gebiet der ehemaligen preußischen Kirchenprovinz Rheinland. Die 643 Gemeinden, die in 37 Kirchenkreisen zusammengeschlossen sind, liegen in den vier Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen. Präses und damit oberster Repräsentant ist seit März 2021 der 51-jährige Theologe Thorsten Latzel. 

Symbolbild: Ein Holzkreuz / © enterlinedesign (shutterstock)
Symbolbild: Ein Holzkreuz / © enterlinedesign ( shutterstock )
Quelle:
epd