Zu dem Treffen, das diese Woche im Bundesstaat Madhya Pradesh stattfinden sollte, hatten sie falsche Anschuldigungen erhoben. Den Freitag will das in 132 Diözesen aktive Indian Catholic Youth Movement (ICYM) als "schwarzen Tag" begehen, um damit gegen Einschüchterung und Repression Einspruch zu erheben, hieß es am Donnerstag auf Facebook.
Am Sonntag hätte in einer katholischen Schule der zentralindischen Stadt Khwandwa die viertägige Versammlung von rund 200 Jugendlichen aus verschiedenen Pfarreien beginnen sollen. Bei der Ankunft blockierten jedoch Schlägertruppen der hindunationalistischen Bewegungen RSS, Bajrang Dal und VHP die Fahrzeuge und behaupteten, die Jugendlichen und Veranstalter verstießen gegen geltendes Recht. Leichtgläubige Stammesangehörige sollten durch Betrug oder Verführung bekehrt werden, so der Vorwurf.
Auch Polizei sagte falsch aus
Brisant war dies unter anderem, weil der Bundesstaat Madhya Pradesh als einer der ersten in Indien ein Anti-Konversionsgesetz eingeführt und kürzlich verschärft hat. Inzwischen würden auch jene streng bestraft, die sich freiwillig entschieden, ihre Religion zu wechseln, sagte der Diözesansprecher von Khandwa, Jayan Alex, dem asiatischen Pressedienst Ucanews. Nichts von den erhobenen Anschuldigungen entspreche der Wahrheit: "Alle dort anwesenden jungen Leute waren Katholiken. Es gab keine einzige Person, die einer anderen Religion angehörte." Das habe auch einer der ermittelnden Polizisten bestätigt, allerdings nur unter Wahrung seiner Anonymität.
Infolge des Drucks der Angreifer erteilte die Polizei die Anordnung, den über mehrere Monate vorbereiteten Kongress abzusagen. Besorgt äußerte sich Diözesansprecher Alex "nicht über den konkreten Fall, sondern über das Erscheinungsbild, das hindunationalistische Gruppen uns damit geben".
Auch in den Medien werde Indiens katholische Kirche ständig so dargestellt, "als wolle sie Gesetze brechen und arme Menschen auf betrügerische Weise bekehren", was eine "Lüge" sei. Derartige Falschnachrichten gefährdeten das friedliche Zusammenleben und die Sicherheit von Christen, die in Madhya Pradesh mit 0,29 Prozent der mehr als 70 Millionen Einwohner nur eine winzige Minderheit darstellen.