Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz betonte, Tausende Mitarbeiter der Caritas hätten in sozialen und pflegerischen Einrichtungen wichtige Leistungen erbracht, ebenso Erzieher und Erzieherinnen in der Notbetreuung. "Die Seelsorgerinnen und Seelsorger haben überaus kreativ den Kontakt zu den Gläubigen gesucht", lobte er in seiner Predigt, die aus der Kapelle des Limburger Bischofshauses im Internet übertragen wurde.
Kirchlicher Einsatz in der Krise
Treu und ausdauernd hätten viele Menschen gebetet und so andere mitgetragen. Viele hätten sich zudem in Hilfenetzen engagiert und im persönlichen Einsatz den älteren und besonders gefährdeten Menschen konkret unter die Arme gegriffen. "Als nichts zu machen war, wurde unglaublich viel Hilfreiches getan. So war Kirche in der Krise präsent", sagte der Konferenzvorsitzende. "Wir konnten weniger Eigenleben führen als gewohnt, dafür sind wir treibende Kraft des solidarischen Miteinanders."
Bätzing rechtfertigte noch einmal den Verzicht auf öffentliche Gottesdienste und Prozessionen. Corona habe gezeigt, dass der Empfang der Eucharistie keine bare Selbstverständlichkeit sei. Für viele Gläubige sei das sehr bedrückend gewesen. "Der Zugang zum Grundnahrungsmittel unseres Glaubens war versperrt", sagte der Bischof.
Kirche als Teil der Gesellschaft
Er sei oft aufgefordert worden, trotz der Abstands-, Besuchs- und Ausgangsverbote gemeinsame Messen zu feiern und den Kranken die Kommunion zu reichen. Er habe sich dieser Forderung nicht anschließen können. Der schnelle Rückgang der Zahlen schwer Erkrankter und Verstorbener zeige, dass das klug gewesen sei. "Als Kirche sind wir Teil dieser Gesellschaft. Wir gehen sicher nicht einfach in ihr auf, eher wollen und sollen wir Vorbild an Fürsorge und solidarischem Weitblick sein. Und das haben wir in der Krisenzeit deutlich gezeigt", so Bätzing.
Fronleichnam verdeutliche wie kein anderes Fest die sichtbare Präsenz der Kirche und ihr Hervorwachsen aus der Quelle der Eucharistie, fügte er hinzu. "Kirche und Eucharistie sind keine rein geistig-geistlichen Wirklichkeiten." Der Leib Christi lasse sich nicht virtuell empfangen. Es gebe eine enge Beziehung zwischen der konkreten Begegnung von Gläubigen miteinander und mit dem Herrn in der Eucharistiefeier und ihrer Verbundenheit im Leib der Kirche.