Kirchen haben laut Studie Nachholbedarf bei Nachhaltigkeit

Keine systematische Vorgehensweise

Die Kirchen mahnen immer wieder Nachhaltigkeit im Umweltschutz an. Doch auch sie selber stehen unter Beobachtung. Eine Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Kirchen noch nicht genug für den Schutz der Schöpfung tun.

Immer mehr Christen fordern einen nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen - eine Studie zeigt, dass die Kirchen noch zu wenig tun. / © Katharina Gebauer (KNA)
Immer mehr Christen fordern einen nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen - eine Studie zeigt, dass die Kirchen noch zu wenig tun. / © Katharina Gebauer ( KNA )

Den Kirchen in Deutschland fehlt nach einer Studie ein systematisches und strategisches Vorgehen in punkto Nachhaltigkeit. "Auch die Kirchen sollten Nachhaltigkeitsmanagement in den Blick nehmen - der Druck steigt aus allen Bereichen, doch eine systematische Vorgehensweise ist noch nicht zu erkennen", heißt es im "Nachhaltigkeitsreport der Kirchen in Deutschland 2024", über den das Internetportal katholisch.de zuerst berichtet.

Erstellt wurde der Report unter anderem vom promovierten Theologen und Ökonom Thomas de Nocker. Er ist Geschäftsführer des Beratungsinstituts "2denare" und Professor für Betriebswirtschaftslehre an der FOM Hochschule für Ökonomie & Management in Essen. Der Nachhaltigkeitsreport ist nach eigenen Angaben der erste seiner Art.

Nachhaltiger Umgang mit Finanzen, Spenden und Personalführung

Beim Thema Nachhaltigkeit im Raum der Kirchen geht es beispielsweise um den Umweltschutz und die zahlreichen Immobilien der Kirchen. Es geht aber auch um den nachhaltigen Umgang mit Finanzen, Spenden und gute Personalführung.

So heißt es im Bericht, dass die Landeskirchen und Bistümer mit geschätzt über 2 Millionen Tonnen jährlichem CO2-Verbrauch zu etwa 0,3 Prozent der Treibhaus-Emissionen in Deutschland beitragen. Nehme man noch die zahlreichen, nicht von Klimaschutzkonzepten erfassten, Einrichtungen, Verbände, Orden und Hilfswerke dazu, lasse sich der Anteil auf etwas unter einem Prozent schätzen.

Spendenbereitschaft wird von Transparenz abhängen

Die Autoren werben in ihrer Studie dafür, dass sich Kirchen schon jetzt mit Nachhaltigkeitsberichten befassen sollten, auch wenn sie als Körperschaften öffentlichen Rechts die für Unternehmen geltende Berichtspflicht juristisch umgehen könnten. "Als bedeutende gesellschaftliche Akteure werden Kirchen gegenüber der Öffentlichkeit hinsichtlich ihrer Rechenschaftspflicht ohnehin genauer beobachtet", heißt es im Report. Es sei erwartbar, dass die Spendenbereitschaft zunehmend von einer Transparenz auch bei Nachhaltigkeit abhängen wird. Zudem könnten Geschäftspartner künftig solche Berichte verlangen oder die Vergabe öffentlicher Gelder an diese geknüpft werden.

Quelle:
KNA