Kirchenvertreter fordert Reform der Kita-Finanzierung in NRW

"Tropfen auf dem heißen Stein"

Um Kitas in NRW dauerhaft besser zu finanzieren, fordert die katholische Kirche eine grundlegende Reform des Kinderbildungsgesetzes. Das ist laut Antonius Hamers, Leiter des Katholischen Büros NRW, für eine verlässliche Basis nötig.

Ein Kind und seine Mutter gehen zum Eingang einer Kita / © Annette Riedl (dpa)
Ein Kind und seine Mutter gehen zum Eingang einer Kita / © Annette Riedl ( dpa )

Zwar habe das Land wegen stark gestiegener Energie- und Personalkosten ein Hilfspaket von 100 Millionen Euro aufgelegt, so Antonius Hamers, Leiter des Katholischen Büros NRW. Doch dies sei "für die einzelne Kita nicht viel mehr als der Tropfen auf dem heißen Stein", schreibt Hamers in einem Gastkommentar für das Münstersche Portal kiche-und-lenben.de (Montag).

Antonius Hamers, Leiter des Katholischen Büros in Düsseldorf, am 19. Januar 2015 in Mülheim. / © Andreas Otto (KNA)
Antonius Hamers, Leiter des Katholischen Büros in Düsseldorf, am 19. Januar 2015 in Mülheim. / © Andreas Otto ( KNA )

System nicht auskömmlich finanziert

Eine Gesetzesreform ist laut Hamers notwendig, um eine verlässliche Finanzierungsbasis zu schaffen und um Kostensteigerungen kurzfristig zu berücksichtigen. Die bislang jährlich angepassten Pauschalen für die Einrichtungen, die das Land pro Kind zahle, reichten nicht mehr aus, so der Vertreter der fünf katholischen Bistümer in Nordrhein-Westfalen. Wegen der Preissteigerungen und einer erforderlichen Ausweitung des Betreuungsangebotes sei das System derzeit nicht auskömmlich finanziert.

Große Herausforderungen 

Betreuungseinrichtungen im Land sind nach den Worten Hamers mit mehreren großen Herausforderungen konfrontiert. Dazu gehörten etwa "gesellschaftlicher Wandel, ethnische Vielfalt, veränderte Familienverhältnisse, Berufstätigkeit der Eltern". Entsprechend ändere sich der Anspruch auch an kirchliche Einrichtungen und Personal.

Derzeit betreiben katholische Träger laut Hamers etwa 2.500 Kindertageseinrichtungen in NRW. Damit sei die katholische Kirche nach dem Staat der größte Kita-Träger im Land. Und auch wenn Land und Kommunen circa 90 Prozent der Kosten trügen, wendeten freie Träger "viele Millionen als eigenen Beitrag dafür auf".

Bürgerrat empfiehlt kostenfreies Mittagessen für alle Kinder

Kostenfreies Mittagessen für alle Kinder: Das steht an erster Stelle von Empfehlungen eines Bürgerrats des Bundestags zur Ernährung. Insgesamt gibt es neun Vorschläge, die priorisiert wurden. Sie wurden am Sonntag in Anwesenheit von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas im Bundestag in Berlin vorgestellt. Bas sagte, der Bundestag werde die Empfehlungen "sehr ernst" nehmen.

Thema Ernährung im Wandel

Kita-Kinder beim Mittagessen / © Oksana Kuzmina (shutterstock)
Kita-Kinder beim Mittagessen / © Oksana Kuzmina ( shutterstock )
Quelle:
KNA