An der koptisch-orthodoxen Kirche in Berlin-Lichtenberg (Roedeliusplatz 2) hat es am Montagabend gebrannt. Eine bei dem Gotteshaus stehende Toilettenkabine aus Kunststoff sei durch Feuer zerstört worden, gab der koptisch-orthodoxe Bischof Anba Damian am Donnerstag an seinem Dienstsitz in Höxter-Brenkhausen bekannt. Die Flammen hätten auch das Baunetz erreicht, das an einem Baugerüst an der Kirche hing, und eine erhebliche Fläche davon zerstört. Auf dem Gerüst tätige Arbeiter hätten umgehend außer der Polizei auch die Feuerwehr informiert, die den Brand schnell gelöscht habe. Menschen seien nicht verletzt worden.
Keine politisch motivierte Tat
Nach Einschätzung von Bischof Damian handelte es sich bei dem Vorfall um Brandstiftung. Die Polizei erklärte, sie gehe nicht von einer politisch motivierten Tat aus. Zu den möglichen Ursachen ermittle deshalb nicht der Staatsschutz, sondern ein Brandkommissariat.
Einen Brandanschlag auf das Gotteshaus hatte es bereits im Jahr 2014 gegeben. Damals hatten unbekannte Täter eine Mülltonne an einer Seitentür in Brand gesetzt, wodurch die Flammen auf die Holztür übergriffen. Sie wurden von der Feuerwehr gelöscht. Damals ermittelte der Staatsschutz beim Landeskriminalamt mit dem Verdacht einer "besonders schweren Brandstiftung".
Die Kopten sind eine christliche Gemeinschaft, die vor allem in Ägypten beheimatet ist. Angaben über Mitgliederzahlen schwanken zwischen acht und elf Millionen unter den rund 94,5 Millionen Einwohnern Ägyptens. Etwa eine weitere halbe Million Kopten lebt in anderen Ländern, davon schätzungsweise 12.000 in Deutschland. Sprecher der Kopten in Deutschland ist Bischof Damian, der von Höxter aus das norddeutsche Bistum leitet. Im Jahr 1996 übernahm die Berliner koptisch-orthodoxe Gemeinde die ehemals evangelische "Glaubenskirche" in Berlin-Lichtenberg.