Christliche Ärzte gegen Down-Syndrom-Bluttest als Kassenleistung

Kultur des Lebens prägen

Der Schutz des Lebens müsse über dem "Wunsch nach Perfektion" stehen, so die Arbeitsgemeinschaft christlicher Mediziner. Sie wendet sich gegen eine mögliche Kostenübernahme der Kassen für den vorgeburtlichen Bluttest auf das Down-Syndrom.

Blutproben im Labor / © epa Keystone Dominic Favre (dpa)
Blutproben im Labor / © epa Keystone Dominic Favre ( dpa )

Es sei zu erwarten, dass die großzügige Einführung der nicht-invasiven Pränataldiagnostik (NIPD) "zu einer zunehmenden Selektion aufgrund einer Behinderung führt", erklärte die Arbeitsgemeinschaft christlicher Mediziner (ACM) am Donnerstag in Marburg. Angesichts der NIPD müssen man sich die Frage stellen, ob der "Wunsch nach Perfektion" über dem Schutz menschlichen Lebens stehen dürfe.

Nötig sei "eine Kultur des Lebens, in der jeder Mensch wertgeschätzt wird". Bei Einführung der Tests als Regelleistung der Krankenkassen sei damit zu rechnen, "dass es aufgrund ihrer einfachen Durchführbarkeit zu einer flächendeckenden Inanspruchnahme im Sinne einer Screeninguntersuchung (Filteruntersuchung) kommt".

"Orientierungsdebatte" im Bundestag

Der Gemeinsame Bundesausschuss von Krankenkassen, Ärzten, Kliniken und Patientenvertretern hatte am 22. März in Berlin eine Stellungnahme für eine mögliche Kostenübernahme der Kassen verabschiedet. Die abschließende Entscheidung soll voraussichtlich im Spätsommer fallen. Voraussichtlich am kommenden Donnerstag (11.April) soll es eine "Orientierungsdebatte" zu dem Thema im Bundestag geben.

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Mediziner (ACM) ist nach eigenen Angaben ein überkonfessioneller Zusammenschluss von über 400 Ärztinnen, Ärzten und Medizinstudierenden. Die ACM gehört zur Studentenmission in Deutschland (SMD), einem Fachverband der Diakonie Deutschland der EKD. Weltweit ist die ACM der christlichen Ärzteorganisation ICMDA (International Christian Medical and Dental Association) angeschlossen.


Quelle:
KNA
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