Auch zeigt sich eine hohe Zufriedenheit mit der Zusammenarbeit mit Polizei und Sicherheitsbehörden. Das geht aus dem neuen Lagebild des Zentralrats der Juden in Deutschland hervor, das am Mittwoch in Berlin veröffentlicht wurde.
Umfrage in jüdischen Gemeinden in Deutschland
Dafür hatten vom 20. bis zum 30. November an einer Online-Umfrage die Führungspersönlichkeiten von 98 der 105 jüdischen Gemeinden in Deutschland teilgenommen. Dabei handelte es sich um Vorsitzende von Gemeinden und Landesverbänden.
Der Umfrage zufolge wirkt sich die Situation im Zusammenhang mit dem Krieg in Israel auf 68 Prozent der Gemeinden negativ aus: Angst vor Angriffen sowie weniger Besucherinnen und Besucher. 78 Prozent der Führungspersonen gaben an, dass es unsicherer geworden sei, als Jüdin oder Jude hierzulande zu leben und sichtbar zu sein.
Viele antisemitische Vorfälle
Zwar zeigten sich 96 Prozent der Befragten zufrieden mit der Zusammenarbeit mit Polizei und Sicherheitsbehörden. Allerdings halten 39 Prozent die Sicherheitsmaßnahmen in ihren Gemeinden nicht für ausreichend. So hätten 43 Prozent der Gemeinden Veranstaltungen schon einmal wegen Sicherheitsbedenken abgesagt.
In 32 Städten kam es dem Lagebild zufolge zu antisemitischen Vorfällen, die sich explizit gegen Gemeinden richteten. Mehrheitlich seien dies Zuschriften, Drohanrufe, E-Mails, Schmierereien und persönliche Beleidigungen gewesen.
Teils Kontakt zu muslimischen Organisationen
Zugleich gaben 60,3 Prozent der Befragten an, dass ihre Gemeinde Unterstützung und Solidarität seitens der Bevölkerung erfahre. Die wichtigsten Unterstützer seien Polizei, die jeweilige Stadt, Landesregierungen und Kirchengemeinden.
46,3 Prozent der Befragten standen in Kontakt zu örtlichen Moscheegemeinden oder muslimischen Organisationen.