"Sie tragen mit Ihrem Dienst dazu bei, dass sich das Böse auf der Welt nicht weiter ausbreitet", sagte er am Dienstag bei einem Gottesdienst im Dom zu Münster mit Soldaten und zivilen Militärmitarbeitern aus dem Bereich der katholischen Militärpfarrämter Münster, Augustendorf und Wesel. Sie gehörten nicht Streitkräften an, "die einen Angriffskrieg führen und erobern" wollten. An der Feier nahmen auch Angehörige des in Münster stationierten Deutsch-Niederländischen Korps teil.
"Soldatengottesdienst als Friedensgottesdienst"
Nach den Worten von Genn "ist es berechtigt und mehr als bloße Etikette, dass wir diesen jährlichen Soldatengottesdienst als Friedensgottesdienst begehen". Denn der Dienst der Bundeswehrsoldaten und des Korps stehe unter dem Vorzeichen, Schädliches fernzuhalten, so der Bischof zu den Militärangehörigen. "Dabei sind Sie immer wieder gefordert, im Anderen nicht den Feind zu sehen, keinen Hass zuzulassen."
Kritik an solchen Soldatengottesdiensten äußerte jüngst die katholische Friedensbewegung Pax Christi. So hebe etwa der alljährliche Internationale Soldatengottesdienst im Kölner Dom einseitig den Aspekt militärischer Konfliktbearbeitung hervor, kritisierte der dortige Diözesanverband. Stattdessen solle es einen allgemeinen Weltfriedens-Gottesdienst geben. Pax Christi vertrete ein Friedensverständnis, "das gewaltfreien Konfliktlösungen und zivilgesellschaftlichem Engagement entschiedenen Vorrang" gebe.