Malteser besorgt um humanitäre Helfer im Kongo

Mitarbeiter bedroht

Die humanitäre Hilfe in der Demokratischen Republik Kongo wird laut den Maltesern durch die Konflikte im Osten des Landes zunehmend bedroht. Menschen fliehen vor bewaffneten Gruppen; auch auf Flüchtlingscamps gäbe es Überfälle.

Katholischer Gottesdienst im Kongo / © Harald Oppitz (KNA)
Katholischer Gottesdienst im Kongo / © Harald Oppitz ( KNA )

"Es wird immer schwieriger, die Menschen, die von Gewalt bedroht werden, zu erreichen. Auch das Leben unserer Mitarbeitenden ist gefährdet", erklärte Länderreferent Johannes Schildknecht am Dienstag.

Flagge des Malteserordens / © Carsten Dühjohann (Malteser)
Flagge des Malteserordens / © Carsten Dühjohann ( Malteser )

Rund ein Viertel der Bevölkerung sei wegen Bedrohungen durch bewaffnete Gruppen in der Provinz derzeit auf der Flucht – insgesamt über sechs Millionen Menschen. In Lagern lebten die Menschen unter prekären Verhältnissen und seien weiterhin nicht geschützt, so Schildknecht. "Unsere Mitarbeitenden berichten von Überfällen auf Geflüchtetencamps, bei denen Männer, Frauen und Kinder getötet werden."

Angebote ausgeweitet

Vor dem Hintergrund zunehmender Gewalt hat das Hilfswerk den Angaben zufolge seine Angebote in der nordöstlich gelegenen Region Ituri an der Grenze zu Uganda ausgeweitet. "Wir verteilen Bargeld, damit die Vertriebenen Lebensmittel kaufen können, und Matratzen und Decken. Der Schwerpunkt unserer Hilfe liegt auf den Gesundheitseinrichtungen, um die medizinische Versorgung aufrecht zu erhalten", erklärte Schildknecht. Derzeit fehle es den Menschen an allem. "Viele können ihre Felder nicht mehr bestellen und haben keine Möglichkeiten mehr, ihre Familien zu ernähren."

Die Lage im Osten der Demokratischen Republik Kongo gilt seit längerem als kritisch. Die Regierung hat dort faktisch keine Amtsgewalt mehr, bewaffnete Gruppen haben größtenteils die Herrschaft übernommen. Die Regierung in Kinshasa wirft dem Nachbarstaat Ruandavor, die Rebellen zu unterstützen.

Demokratische Republik Kongo

Die Demokratische Republik Kongo ist nach Algerien der zweitgrößte Flächenstaat Afrikas und fast siebenmal so groß wie Deutschland. Auf einem Gebiet, das etwa einem Viertel der Größe der USA entspricht, leben rund 90 Millionen Menschen. Der Kongo ist ein Vielvölkerstaat mit mehr als 200 Ethnien. Das Land im Zentrum Afrikas, das von 1971 bis 1997 Zaire hieß, hat gemeinsame Grenzen mit Kongo-Brazzaville, der Zentralafrikanischen Republik, dem Südsudan, Uganda, Ruanda, Burundi, Tansania, Sambia und Angola.

Eine Hütte an einem Hang in Burhale im Kongo ist von Bäumen und Stauden umgeben / © Harald Oppitz (KNA)
Eine Hütte an einem Hang in Burhale im Kongo ist von Bäumen und Stauden umgeben / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA