Die CSU-Politikerin Ilse Aigner hat ihren Ruf nach Reformen in der katholischen Kirche bekräftigt. Zu den Zielen der Protestbewegung Maria 2.0 zählten "vor allem das Ende des Zölibats und die Priesterweihe auch für Frauen", sagte Aigner am heutigen Sonntag in München. "Ich habe für die Ziele von Maria 2.0 großes Verständnis." Bayerns Landtagspräsidentin erklärte, sie suche dazu mit allen katholischen Bischöfen in Bayern das Gespräch und werbe dafür, in der Debatte eine Chance für die Kirche zu sehen.
Frauen haben Anspruch auf Gleichberechtigung
Bei der traditionellen Kanzelrede der Evangelischen Akademie Tutzing sagte Aigner laut Manuskript weiter, Frauen seien unverzichtbare Leistungsträger der Gemeindearbeit. "Sie werden als Nachwuchs im Priesteramt gebraucht. Und sie haben einen Anspruch auf Gleichberechtigung."
Keine Kompromisse bei Antisemitismus
Mit Blick auf das Thema Antisemitismus forderte die Politikerin, beim Schutz jüdischer Menschen und Einrichtungen dürfe es keine Kompromisse geben. Es sei traurig, dass jüdische Einrichtungen rund um die Uhr geschützt werden müssten: "Damit dürfen wir uns nicht abfinden." Jeder Einzelne sei dafür verantwortlich, die eigenen Einstellungen und Wendungen zu hinterfragen, bei antisemitischen Äußerungen zu widersprechen und nicht zuzusehen, wenn Menschen in Bedrängnis gerieten.