Militärbischof begrüßt deutsche Waffen gegen russische Ziele

Keine Alternative

Deutschland hat schon viele Waffen an die Ukraine zur Verteidigung gegen Russland geliefert. Nun dürfen sie für Ziele jenseits der russischen Grenze eingesetzt werden. Dazu äußerte sich Franz-Josef Overbeck auf dem Katholikentag.

 Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck / © Marcel Kusch (dpa)
Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck / © Marcel Kusch ( dpa )

Der katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck unterstützt den Kurs der Bundesregierung, der Ukraine zur Verteidigung der Region Charkiw den Einsatz deutscher Waffen gegen Ziele auch auf russischem Gebiet zu erlauben.

"Das ist deswegen richtig, weil sie es mit einem Gegner zu tun haben, ähnlich wie es bei Hitler gewesen ist, den sie nicht einschätzen können und der mehr als aggressiv ist und mit allen Mitteln seine Ziele erreichen will", sagte Overbeck am Samstag beim Katholikentag in Erfurt.

Frieden geht nicht ohne Gewalt?

Natürlich werde das "die Kriegsgefahr auch für uns erhöhen", ergänzte der Essener Bischof im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Aber er sehe keine Alternative. Nicht nur aus Sicht der Kirche dürfe nie das Ziel aufgegeben werden, den Frieden zu erreichen. 

Aber beim Weg zum Frieden könne es auch sein, "dass es ohne Gewalt nicht gehen kann. Alles andere wäre naiv - und wir müssen uns auf einen langen Weg einstellen." Die Lage sei insgesamt sehr besorgniserregend, sagte Overbeck.

Militärseelsorge

Nach dem Soldatengesetz hat jeder Soldat und jede Soldatin Anspruch auf Seelsorge und ungestörte Religionsausübung.

Bislang leisten in der Bundeswehr die evangelische und die katholische Kirche sowie die jüdische Gemeinschaft eine vertraglich vereinbarte Militärseelsorge für die Soldaten und deren Angehörige.

Soldaten der Bundeswehr / © Daniel Reinhardt (dpa)
Soldaten der Bundeswehr / © Daniel Reinhardt ( dpa )
Quelle:
KNA