missio Aachen kritisiert Lage der Menschenrechte in Vietnam

"Propaganda gegen den Staat"

Nach der Freilassung eines Menschenrechtlers in Vietnam hat sich missio Aachen erleichtert gezeigt. Allerdings bleibe die Lage der Menschenrechte in dem Land weiterhin kritisch, so missio.

Amnesty: Menschenrechte werden oft nicht gewahrt / © Wong Maye-E/AP (dpa)
Amnesty: Menschenrechte werden oft nicht gewahrt / © Wong Maye-E/AP ( dpa )

"In Vietnam werden vor allem die Religionsfreiheit und Meinungsfreiheit eingeschränkt", betonte der Präsident von missio Aachen, Klaus Krämer, am Freitag.

Es sei zu hoffen, "dass Politik, Kirche, Gesellschaft und nicht zuletzt die Wirtschaft ihre Verantwortung erkennen, in Gesprächen mit der vietnamesischen Regierung weiter auf eine Verbesserung der Menschenrechtslage in dem asiatischen Land zu drängen".

Vorwurf wegen Propaganda

Der zu 15 Jahren Haft verurteilte Anwalt Nguyen Van Dai sollte am Freitag nach Deutschland ausgeflogen werden und wurde in Frankfurt am Main erwartet. Er war Medienberichten zufolge verurteilt worden, weil er einen Umsturz in Vietnam geplant haben soll.

missio erklärte, dass der Vorwurf wegen "Propaganda gegen den Staat" nicht zutreffe. "Er saß allein wegen seines friedlichen Engagements für Menschenrechte in Haft. Ngyuen Van Dai hatte auch Christen verteidigt."

Einsatz von missio lohnt sich

Seine Freilassung zeige, dass sich der Einsatz für Betroffene lohne. 750 Unterstützer von missio hatten sich den Angaben zufolge in den vergangenen Monaten an den Ministerpräsidenten von Vietnam mit der Bitte um Freilassung des Rechtsanwalts gewandt.


Quelle:
KNA