missio-Chef macht auf Überschwemmungen in Kenia aufmerksam

"Grauenhaftes Leid"

Eine Delegation von missio München hat in diesen Tagen Projektpartner in Kenia besucht. Die jüngsten Überschwemmungen im Land trafen auch Einrichtungen der Partnern, die von dem katholischen Hilfswerk seit langem unterstützt werden.

Überschwemmungen in Kenia / © Patrick Ngugi (dpa)
Überschwemmungen in Kenia / © Patrick Ngugi ( dpa )

Der Präsident des internationalen katholischen Missionswerk missio München, Wolfgang Huber, zeigt sich erschüttert angesichts der jüngsten Überschwemmungen in Kenia. "Das Leid der von den verheerenden Überschwemmungen betroffenen Menschen ist grauenhaft", sagte Huber am Dienstag, der sich derzeit im Land aufhält. Sturzfluten hätten im Armenviertel Mathare in Nairobi eine drastische Zerstörung angerichtet. Viele Familien hätten alles verloren.

Wolfgang Huber, Präsident von missio München / © Dieter Mayr (KNA)
Wolfgang Huber, Präsident von missio München / © Dieter Mayr ( KNA )

"Es trifft wie so oft die Ärmsten am schlimmsten: Die Slums liegen niedriger, die Straßen dort sind weniger gut befestigt, und die mit schlichten Materialien gebauten Häuser können dem Wasser kaum standhalten", führte der missio-Präsident weiter aus. In Mathare lebten Familien, die das Hilfswerk in den zurückliegenden Jahren unterstützt habe. Über die Caritas Nairobi sei etwa die Berufsausbildung junger Menschen finanziert worden, um ihnen eine Zukunftsperspektive zu bieten.

20.000 Menschen obdachlos

"Mich hat die schreckliche Nachricht vom Tod eines jungen Mannes, der an unserem Projekt teilgenommen hatte, tief erschüttert. Er ist während der heftigen Regenfälle der vergangenen Tage in den Fluten hier ertrunken. Wir beten für ihn, seine Familie und Freunde", sagte Huber. Landesweit wurden laut kenianischem Roten Kreuz bisher 69 Opfer infolge der Überschwemmungen gezählt, knapp 20.000 Menschen wurden obdachlos. Die massiven Regenfälle hätten zudem fast 40.000 Häuser schwer beschädigt und 35 Schulen zerstört. Tausende von Nutztieren seien ums Leben, Felder vernichtet worden.

Die missio-Projektpartnerinnen und -partner verteilen aktuell Decken, Essen und Kleidung an die Betroffenen, wie es heißt. "Sie packen an, um die schlimmste Not zu lindern und schaffen Zufluchtspunkte in dem Chaos, das hier nach wie vor herrscht und sich leider allen Prognosen nach noch fortsetzen wird", berichtete der missio-Präsident.

Mindestens 46 Tote nach Dammbruch in Kenia

Die Fluten nach schweren Regenfällen haben in mehreren Landesteilen Kenias verheerende Auswirkungen. Allein am Montag starben 66 Menschen.

Menschen am 29.04.2024 versuchen im Ort Nakuru in Kenia, das Gebiet nach einem Dammbruch zu räumen. / © Uncredited/AP (dpa)
Menschen am 29.04.2024 versuchen im Ort Nakuru in Kenia, das Gebiet nach einem Dammbruch zu räumen. / © Uncredited/AP ( dpa )
Quelle:
KNA