Ein solcher Neustart sei für das Vereinigte Königreich dringend nötig, dürfe sich jedoch nicht auf die Politik beschränken, sagte der Geistliche am Wochenende laut Medienberichten. Denn: "Viel Schaden wurde in den vergangenen Jahren angerichtet. Der Umgangston in der Gesellschaft ist vergiftet und von gegenseitiger Beschuldigung geprägt."
Diese kritische Situation müsse überwunden werden. "Wir müssen einander in die Augen schauen und das Gute im anderen erkennen", appellierte der Kardinal. Besonders gelte dies mit Blick auf Weihnachten.
Nordirischer Bischof: "Hoffentlich keine neue harte Grenze"
Der nordirische Bischof Donal McKeown befürchtet unterdessen für den EU-Austritt Großbritanniens eine harte Grenze mit Konsequenzen für die Menschen auf beiden Seiten. Im Interview mit DOMRADIO.DE zeigte sich der Bischof von Derry zugleich zufrieden, dass es nach dem Wahlsieg von Premierminister Boris Johnson nun "klare Verhältnisse" gebe. "Das Schlimmste, was wir hätten erwarten können, war eine weiterhin andauernde Unsicherheit", so McKeown. Allerdings sei für Großbritannien "Nordirland nicht allzu wichtig".
Man wisse natürlich nicht, welche Einflüsse das auf sein Bistum haben werde, sagte der Bischof; besonders auf die Armen der Diözese. Seine Hauptsorge gelte "den jungen Leuten und besonders den Schwächeren in der Gesellschaft". Natürlich bestehe auch die Möglichkeit, dass die Gewalt wieder nach Nordirland zurückkehre. Es gebe Leute, die "die Unsicherheit über die Zukunft ausbeuten könnten".
