Das sagte Bistumssprecherin Judith Rupp am Mittwoch auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Die Kirchenhistorikerin Alexandra von Teuffenbach hatte dem Trierer Bischof am Dienstag "Führungsschwäche" vorgeworfen. Ackermann solle das seit 1975 laufende Seligsprechungsverfahren für den Gründer der internationalen Schönstatt-Bewegung beenden, forderte die in Rom tätige Expertin in einem Offenen Brief.
Stattdessen habe der Bischof nur eine neue "Experten-Kommission" mit etlichen Schönstatt-Mitgliedern einberufen. Dabei verfüge das Bistum seit Jahrzehnten über Dutzende Belege für gravierende Verfehlungen Kentenichs.
"Expertengruppe" soll Fall untersuchen
Das Bistum Trier hatte Anfang März bekanntgegeben, dass es das Vorgehen zur Untersuchung der Vorwürfe gegen Kentenich (1885-1968) ändert.
Anstelle einer Historikerkommission solle eine "Expertengruppe" den Fall untersuchen. Das biete "mehr Möglichkeiten", denn eine im Rahmen des Verfahrens zur Seligsprechung eingesetzte Historikerkommission müsse den Vorgaben des Vatikan folgen. Dazu zähle etwa Geheimhaltung.
Möglichst transparent vorgehen
Ziel des geänderten Verfahrens sei es, "möglichst transparent vorzugehen und auch über Ergebnisse sprechen zu können", betonte Ackermann vor drei Wochen.
Am Mittwoch sagte die Trierer Bistumssprecherin, diese Schritte dienten dazu, "mehr Klarheit darüber zu gewinnen, ob der Seligsprechungsprozess überhaupt weitergeführt werden kann".
Von Teuffenbach hatte vor einigen Monaten eine Debatte über den bis heute populären Pater angestoßen. Sie wirft ihm systematische Manipulation, Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe vor. Dabei stützt sie sich auch auf neu zugängliche vatikanische Dokumente aus der Amtszeit Papst Pius XII. (1939-1958).