Häufig empfänden diejenigen Christen eine Bedrohung durch den Islam, "die selbst kaum noch praktizierend sind, die kaum noch in einen Gottesdienst gehen oder eine aktive Verbindung mit der christlicher Gemeinschaft haben", sagte der bisherige Leiter des Seelsorgeamtes in der Essener Bistumsverwaltung der kirchlichen Zeitung "Neues Ruhrwort" (Donnerstag).
"Wer selbst als Christ überzeugt ist, kann auch den anderen ihre Religionsausübung überlassen. Wichtig ist, dass Religionsausübung in Freiheit geschieht."
Modellprojekt der Stadt Köln zu Muezzinrufen
Dörnemann, der am Sonntag in sein neues Amt als Pfarrer von Sankt Gertrud eingeführt wird, kommentierte ein in die Kritik geratenes Modellprojekt der Stadt Köln zu Muezzinrufen. An der dortigen Zentralmoschee des deutsch-türkischen Moscheeverbands Ditib ertönt seit vergangene Woche künftig jeden Freitag der traditionelle islamische Gebetsruf über Lautsprecher. Kritiker befürchten unter anderem, der Ruf könnte eines Tages das christliche Glockengeläut verdrängen.
Nach Recherchen des "Neuen Ruhrworts" ist das Bistum Essen besonders vom Kirchensterben betroffen. So könnten von den einst 335 Kirchen im Ruhrbistum bis 2030 nur noch etwa 90 übrig bleiben.
Kirchenschließungen haben häufig etwas mit innerkirchlichen Strukturreformen angesichts sinkender Mitglieder- und Priesterzahlen zu tun.