Das sagte Ministerpräsident und SPD-Landeschef Stephan Weil am Donnerstag vor Journalisten in Hannover. Dazu werde die neue Landesregierung in den Dialog mit Kirchen und Wirtschaftsverbänden treten, ergänzte CDU-Vorsitzender Bernd Althusmann, der voraussichtlich neuer Wirtschaftsminister wird.
Die Spitzen der beiden Parteien hatten sich nach zweiwöchigen Verhandlungen am Donnerstag auf einen gemeinsamen Koalitionsvertrag geeinigt. Stimmen die Parteitage von CDU und SPD dem Entwurf zu, könnte am Mittwoch kommender Woche bereits ein neuer Regierungschef gewählt werden.
Reformationstag im Gespräch
Zuvor hatte sich die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen für den Reformationstag als neuen Feiertag stark gemacht. "Die Reformation hat nicht nur innerkirchliche oder allgemein religiöse Bedeutung, sondern eine gesamtgesellschaftliche", schrieb deren Vorsitzender, Hannovers Landesbischof Ralf Meister, in einem Brief an die beiden Parteivorsitzenden von SPD und CDU.
Die übervollen Gottesdienste am Reformationstag hätten gezeigt, dass dieser als kirchlicher Feiertag große Resonanz gefunden habe und breit in der Gesellschaft verankert sei. Vertreter von Juden und Katholiken hatten sich dagegen vor einiger Zeit ablehnend gegenüber dem Reformationstag als neuem Feiertag geäußert und stattdessen den Buß- und Bettag vorgeschlagen.
Auch andere Bundesländer diskutieren
Aktuell wird auch in Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein über die Einführung eines weiteren arbeitsfreien Tags diskutiert. Sie haben ebenso wie Niedersachsen nur 9 gesetzliche Feiertage im Jahr, während Bayern als bundesweiter Spitzenreiter auf 13 kommt. Der Reformationstag war nur in diesem Jahr bundesweiter Feiertag. Ab 2018 gilt er wieder nur in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen als gesetzlicher Feiertag.