Geplant sind nach dem regulären montäglichen Friedensgebet ein Vortrag und eine Podiumsdiskussion, teilte die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde St. Nikolai mit. Zu Wort kommen Zeitzeugen und Mitbegründer der Friedensgebete, etwa der frühere Leipziger Superintendent Friedrich Magirius und der Historiker und Religionspädagoge Hans-Joachim Döring.
Seit 1982 finden in der Nikolaikirche Leipzig jeden Montag - mit Ausnahme der Sommerpause - Friedensgebete statt. Anfänglich als Protest gegen die fortschreitende Aufrüstung auf beiden Seiten der innerdeutschen Grenze begonnen, bezog sich der Widerstand mit Andachtscharakter bald auch auf andere Missstände in der DDR.
Für Demokratie und Freiheit
Im Herbst 1989 gingen nach den Friedensgebeten regelmäßig Menschen auf die Straße und demonstrierten gegen die SED-Diktatur. Schließlich zogen am 9. Oktober 1989 rund 70.000 Menschen um den Leipziger Innenstadtring, um friedlich für Demokratie und Freiheit einzustehen.
Der Tag ist einer der Schlüsselmomente im Verlauf der friedlichen Revolution in der DDR. Die Friedensgebete haben sich zu einer dauerhaften Form des liturgischen Handelns entwickelt. Sie sind laut Kirchgemeinde "eine wichtige Säule gesellschaftlichen Lebens geworden und Hoffnungsanker für viele Menschen". Zur Jubiläumsveranstaltung lädt die Nikolaikirchgemeinde zusammen mit der Evangelischen Akademie Sachsen ein.