Eine Woche nach der Krankenhaus-Einlieferung von Papst Franziskus denkt der Vatikan in die Zukunft. Derzeit ist offenbar noch nicht darüber entschieden, ob und in welcher Weise Franziskus am Sonntag das traditionelle Mittagsgebet halten wird.
Normalerweise spricht er es vom Fenster des Apostolischen Palastes über dem Petersplatz; in der Vergangenheit hatte er sich im Krankheitsfall auch am Fenster des Krankenhauses oder per Video aus seiner Wohnung gezeigt. Am vergangenen Sonntag war der Text seiner Ansprache nur schriftlich verbreitet worden.

Am Freitagmorgen hatte der Vatikan mitgeteilt, Franziskus sei erneut nach einer ruhigen Nacht zum Frühstück aufgestanden. Am Vortag war von leicht verbesserten Blutwerten die Rede.
Weiter hieß es aus Vatikan-Quellen, es sei noch keine Entscheidung über eine mögliche Entlassung gefallen. In den nächsten Tagen soll es zudem mehr Klarheit darüber geben, ob die medizinische Therapie nachhaltig anschlägt.
Nur Mitarbeiter am Krankenbett
Besuch empfängt der Papst fast ausschließlich von Mitarbeitern. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sei, so ist aus verlässlichen Quellen zu hören, nicht bei Franziskus gewesen. Am Mittwoch hatte ihm allerdings die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni einen 20-minütigen Besuch abgestattet.
Franziskus (88) war vor einer Woche wegen einer seit Wochen anhaltenden Bronchitis in die kirchliche Gemelli-Klinik im Nordwesten Roms eingeliefert worden. Nach einer polymikrobiellen Infektion mit verschiedenen Erregern wurde am Dienstag eine beginnende beidseitige Lungenentzündung diagnostiziert. Dem Papst wurde schon in jungen Jahren ein Teil des rechten Lungenflügels entfernt.