Bistum Mainz empfiehlt Gottesdienste frühestens ab 4. Mai

"Noch lange nicht in der Normalität angekommen"

Das Bistum Mainz empfiehlt den Gemeinden, frühestens ab Montag, den 4. Mai, wieder öffentliche Gottesdienste zu feiern. Man sei aber man "noch lange nicht in der Normalität angekommen", betonte Bischof Kohlgraf.

Kreuzgang im Mainzer Dom / © Harald Oppitz (KNA)
Kreuzgang im Mainzer Dom / © Harald Oppitz ( KNA )

Die strengen Corona-Auflagen ließen sich "für die Werktagsgottesdienste mit ihrer normalerweise geringeren Besucherzahl zunächst einfacher umsetzen", erklärte das Bistum am Mittwoch mit Blick auf sein vorläufiges Schutzkonzept. Bischof Peter Kohlgraf sieht die Möglichkeit zu eingeschränkten Gottesdiensten allerdings nur als "Notlösung" und erklärte: "Meine persönliche Gefühlslage ist zwiespältig."

Noch keine Rückkehr zur Normalität

Das Gebiet des Bistums Mainz erstreckt sich sowohl auf Hessen als auch auf Rheinland-Pfalz. Die hessische Landesregierung hatte entschieden, dass ab Freitag (1. Mai) wieder Gottesdienste möglich seien. Von Seiten der Landesregierung in Rheinland-Pfalz wurde als Datum dafür der Sonntag (3. Mai) genannt.

Mit der Möglichkeit, künftig wieder öffentliche Gottesdienste zu feiern, sei man "noch lange nicht in der Normalität angekommen", betonte Kohlgraf. Nach den Worten des Bischof fehlen einer nur in eingeschränkter Form stattfindenden Eucharistiefeier "eigentlich notwendige Voraussetzungen". Eine Heilige Messe sei "mehr als die Gültigkeit der Abläufe und die nur individuelle Christusbegegnung in der Eucharistie". Sie sei eine kirchliche Feier, bei der sich die örtliche Gemeinde versammele.

Blick auf die Würde des Sakraments

Er wolle eine "allein auf das eigene Seelenheil gerichtete Frömmigkeit nicht gutheißen", machte der Bischof klar. "Es ist für mich kein geistlicher Gewinn, wenn einzelne Gläubige unter doch eher unwürdigen Bedingungen endlich wieder die Heilige Kommunion empfangen können und andere nicht." Er habe auch die Sorge, dass "manche Vorschläge, wie denn derzeit die Eucharistie empfangen werden könne, der Würde des Sakraments in keiner Weise gerecht werden", betonte Kohlgraf.

Im vorläufigen Schutzkonzept des Bistums Mainz heißt es: "Ob in den nächsten Wochen solche Gottesdienste mit einer erweiterten Öffentlichkeit gefeiert werden können, soll unter Abwägung der pastoralen Aspekte vor Ort der Pfarrer gemeinsam mit dem Pastoralteam und den Verantwortlichen aus dem Pfarrgemeinderat entscheiden." Das endgültige Schutzkonzept soll auf der Internetseite des Bistums im Laufe des Donnerstags (30. April) veröffentlicht werden.


Bischof Peter Kohlgraf im Portrait / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Peter Kohlgraf im Portrait / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA