NRW verschiebt Einführung von Philosophie-Unterricht an Grundschulen

Angebot für Kinder ohne Religionsunterricht

Die flächendeckende Einführung des Philosophie-Unterrichts an Grundschulen in Nordrhein-Westfalen verzögert sich offenbar. Das Schulministerium könne den Zeitplan füreine Einführung im kommenden Schuljahr 2025/26 nicht einhalten.

Symbolbild Unterricht / © Ground Picture (shutterstock)

Das berichtet die "Rheinische Post" (Sonntag online) mit Verweis auf eine Antwort des Ministeriums auf eine Kleine Anfrage aus der SPD-Fraktion. Der Unterricht in Praktischer Philosophie an Grundschulen richtet sich an Kinder, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen wollen. 

Aufgrund von Personallage

Ein Grund für die Verzögerung sei laut Schulministerin Dorothee Feller (CDU) die angespannte Personalsituation an vielen Grundschulen, berichtet die Zeitung. Um Lehrerkräfte für das Fach zu qualifizieren, werden seit August 2022 sogenannte Zertifikatskurse von den Bezirksregierungen angeboten. 

Teilgenommen hätten laut Schulministerium bislang 553 Lehrerinnen und Lehrer. Da diese Kurse zulasten anderer Lehrtätigkeiten gingen, seien sie "mancherorts eine zusätzliche Herausforderung", zitiert die "RP" aus der Antwort des Ministeriums.

Hintergrund: Religionsunterricht in Deutschland

Der Religionsunterricht in Deutschland ist als einziges Unterrichtsfach im Grundgesetz abgesichert. Als ordentliches Lehrfach ist er in den meisten Bundesländern den übrigen Schulfächern gleichgestellt. Schüler können sich aber aus Gewissensgründen abmelden.

Schüler im Religionsunterricht / © Peter Steffen (KNA)