Kardinal Koch: Verfolgungen lassen Christen zusammenstehen

"Ökumene der Diakonie"

​Kurienkardinal Kurt Koch sieht bei den verfolgten Christen im Nahen Osten eine Entstehung von Einheit. Ein gutes Zusammenleben lässt sich erkennen, ebenso gebe es pastorale Abkommen zwischen der katholischen und der syrisch-orthodoxen Kirche.

Christenverfolgung im Nahen Osten / © Katharina Ebel (KNA)
Christenverfolgung im Nahen Osten / © Katharina Ebel ( KNA )

So gebe es mittlerweile einen ökumenischen Rat der Kirchen, in dem sie eng zusammenarbeiteten, sagte der Präsident des Päpstlichen Einheitsrats im Interview der Wochenzeitung "Die Tagespost". Man könne von einer "Ökumene der Diakonie" sprechen. Deutlich sichtbar geworden sei dies beim Gebetstreffen in Bari 2018, zu dem Papst Franziskus die Oberhäupter verschiedener Kirchen im Nahen Osten eingeladen habe.

Pastorale Abkommen

Feststellen lasse sich nicht nur ein gutes Zusammenleben, erklärte der Kardinal. Es gebe auch pastorale Abkommen, etwa zwischen der katholischen und der syrisch-orthodoxen Kirche über den Empfang der Sakramente der Krankensalbung, Buße und Eucharistie, wenn der Priester der eigenen Kirche nicht da sei. Eine ähnliche Vereinbarung bestehe zwischen der chaldäischen und der assyrischen Kirche des Ostens im Irak.

"Man wird nicht behaupten können, dass solche Vereinbarungen direkte Auswirkungen der Christenverfolgungen sind, aber sie haben doch dazu geführt, dass die Christen und Kirchen näher zusammengerückt sind", schlussfolgerte Koch.


Kurienkardinal Kurt Koch / © Harald Oppitz (KNA)
Kurienkardinal Kurt Koch / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA