Ökumenebischof Feige entzündet Kerze bei Chanukka-Fest in Magdeburg

Ausdruck des Miteinanders

Das Licht soll die Dunkelheit vertreiben, diese gemeinsame Botschaft beim der Chanukka-Feier in Magdeburg war eindeutig. Auch Bischof Gerhard Feige entzündete eine Kerze.

Acht Kerzen brennen auf dem Chanukkaleuchter. / © Harald Oppitz (KNA)
Acht Kerzen brennen auf dem Chanukkaleuchter. / © Harald Oppitz ( KNA )

Bischof Gerhard Feige hat in der Synagogen-Gemeinde zu Magdeburg das jüdische Lichterfest Chanukka mitgefeiert. Bei dem Treffen am Freitag wurden die Kerzen am Chanukka-Leuchter entzündet, wie das Bistum Magdeburg am Samstag mitteilte. Auch Bischof Feige, der in der Deutschen Bischofskonferenz die Ökumenekommission leitet, entzündete demnach eine Kerze.

Vor der Zeremonie wurde der Opfer und Betroffenen des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gedacht. Am 20. Dezember starben dabei fünf Menschen und etwa 200 Personen wurden verletzt. Zudem versicherte man sich der gemeinsamen Verbundenheit und der Hoffnung, dass das Licht die Dunkelheit vertreibe und die Unterdrückung der Freiheit weichen müsse, hieß es.

Jüdische Tradition

Bei dem Zusammentreffen nach dem Entzünden des Chanukka-Leuchters wurden der Tradition entsprechend in Öl gebackene Pfannkuchen gegessen. Bischof Feige betonte, dass solche Begegnungen nicht nur persönlich bereichernd seien, "sondern auch angesichts eines zunehmenden Antisemitismus in unserer Gesellschaft ein wichtiger Ausdruck dafür, jeglichem Antisemitismus entschieden entgegenzutreten, und sich gegen Hass und Gewalt für ein friedlichen und menschenfreundliches Miteinander einzusetzen".

Das jüdische Lichterfest Chanukka begann am 25. Dezember und endet am 2. Januar 2025. Es erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels 164 vor Christus in Jerusalem durch Judas Makkabäus. Zuvor war das Gotteshaus von syrisch-hellenistischen Eroberern entweiht worden. Das Fest erinnert somit auch an den Sieg des jüdischen Volkes über die Besatzer.

Chanukka

Kerzen, Kreisel, Reibekuchen und ein "Diener": Sie gehören untrennbar zum jüdischen Lichterfest Chanukka. 

Von Sonnenuntergang bis Mitternacht, solange Kerzen brennen, wird gesungen und gespielt. Beliebt ist das Trendl- oder Dreidelspiel mit einem vierseitigen Kreisel, der vier hebräische Schriftzeichen trägt. Sie ergeben den Spruch: "Ein großes Wunder geschah hier." Überdies werden Kinder beschenkt, und es gibt besondere Speisen wie Latkes, eine Art Reibekuchen, und Sufganiot, in Öl gebackenes Spritzgebäck.

Chanukka-Leuchter in Berlin (dpa)
Chanukka-Leuchter in Berlin / ( dpa )
Quelle:
KNA