Ordens-Vorsitzender sieht Amtszeitbegrenzungen positiv

"Das kann funktionieren"

Aus Sicht des Vorsitzenden der Deutschen Ordensobernkonferenz, Bruder Andreas Murk, kann die Erfahrung der Orden helfen, Diskussionsthemen in der katholischen Kirche voranzubringen. Ein Aspekt dabei ist die Begrenzung der Amtszeit.

Symbolbild: Eine Ordensfrau und eine Ordensmann im Gespräch / © Angelo Cordeschi (shutterstock)
Symbolbild: Eine Ordensfrau und eine Ordensmann im Gespräch / © Angelo Cordeschi ( shutterstock )

Mit Blick auf die Debatte um die Amtszeitbegrenzung von Bischöfen und die Partizipation von Laien an der Wahl wies der Franziskaner-Minorit darauf hin, dass in den meisten Ordensgemeinschaften Leitungsämter schon historisch zeitlich begrenzt seien und von den Mitgliedern gewählt würden.

Bruder Andreas Murk, Provinzial der Franziskaner-Minoriten / © Christian Wölfel (KNA)
Bruder Andreas Murk, Provinzial der Franziskaner-Minoriten / © Christian Wölfel ( KNA )

"Ob man das jetzt eins zu eins für die Kirche übertragen kann, sei dahingestellt. Aber ich halte es für hilfreich, die Beobachtung zu machen, dass es funktionieren kann", sagte Murk im Interview des Portals katholisch.de (Donnerstag).

Kirche braucht Erneuerung

Auch die Orden verträten die Überzeugung, "dass die Kirche eine Erneuerung braucht", so Murk weiter. Die Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK) sei deswegen der Einladung des Papstes gefolgt, sich mit einer eigenen Eingabe am von Franziskus ausgerufenen weltweiten synodalen Prozess zu beteiligen.

Weltsynode 2021-2024

Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.

Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.

Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Diese enthalte unter anderem die Forderung nach der Weihe für Frauen und der gemeinsamen Eucharistiefeier mit anderen Konfessionen, dürfe jedoch nicht darauf reduziert werden. Es sei wichtig zu sagen, "dass dieses Papier zwar einige Forderungen bringt, aus denen man schöne Überschriften machen kann, aber es differenziert auch und bildet die Buntheit der Ordensgemeinschaften ab".

Es könne etwa nicht sicher gesagt werden, ob alle rund 16.500 Ordensleute in Deutschland tatsächlich für die Frauenweihe seien: "Deshalb haben wir versucht, das einzufangen und zu zeigen, dass es diesen deutlichen Wunsch gibt, dass der aber nicht für alle gilt."

Lob für Synodalen Weg

Murk lobte zudem den Reformdialog Synodaler Weg der katholischen Kirche in Deutschland. Die Ordensleute, die dort ihre Gemeinschaften verträten, brächten "insgesamt positive Dialogerfahrungen mit".

Eindrücke der dritten Synodalversammlung in Frankfurt / © Julia Steinbrecht (KNA)
Eindrücke der dritten Synodalversammlung in Frankfurt / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Diese Vorerfahrung könne für die anstehende Weltsynode helfen und "das Miteinander in der Kirche auf ein gutes Level bringen", erklärte der DOK-Vorsitzende.

Murk war im Mai zum neuen Vorsitzenden der DOK gewählt worden. Erst am Dienstag kündigte das Gremium an, die Geschäftsführung ab dem kommenden Jahr erstmals vollständig an einen Laien zu übergeben.

Deutsche Ordensobernkonferenz

Die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK) ist der Zusammenschluss der Höheren Oberen der Orden und Kongregationen in Deutschland. Die Verantwortlichen der General- und Provinzleitungen von Ordensgemeinschaften sowie der Abteien und selbständigen Einzelklöster in Deutschland haben sich in der DOK zusammengeschlossen, um ihre Interessen in Kirche und Gesellschaft gemeinsam zu vertreten und sich gegenseitig zu helfen, das Ordensleben in seinen vielfältigen Phasen und Aspekten und in den immer neuen Herausforderungen der sich wandelnden Zeit zu verwirklichen.

Symbolbild Ordensfrauen im Gottesdienst / © Jannis Chavakis (KNA)
Symbolbild Ordensfrauen im Gottesdienst / © Jannis Chavakis ( KNA )
Quelle:
KNA