Mit Blick auf die Debatte um die Amtszeitbegrenzung von Bischöfen und die Partizipation von Laien an der Wahl wies der Franziskaner-Minorit darauf hin, dass in den meisten Ordensgemeinschaften Leitungsämter schon historisch zeitlich begrenzt seien und von den Mitgliedern gewählt würden.
![Bruder Andreas Murk, Provinzial der Franziskaner-Minoriten / © Christian Wölfel (KNA) Bruder Andreas Murk, Provinzial der Franziskaner-Minoriten / © Christian Wölfel (KNA)](/system/files/styles/w21_dmr_theme_embed_xs_1x/private/image/210504-093-000025.jpg.avif?itok=TwaYQmJe)
"Ob man das jetzt eins zu eins für die Kirche übertragen kann, sei dahingestellt. Aber ich halte es für hilfreich, die Beobachtung zu machen, dass es funktionieren kann", sagte Murk im Interview des Portals katholisch.de (Donnerstag).
Kirche braucht Erneuerung
Auch die Orden verträten die Überzeugung, "dass die Kirche eine Erneuerung braucht", so Murk weiter. Die Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK) sei deswegen der Einladung des Papstes gefolgt, sich mit einer eigenen Eingabe am von Franziskus ausgerufenen weltweiten synodalen Prozess zu beteiligen.
Diese enthalte unter anderem die Forderung nach der Weihe für Frauen und der gemeinsamen Eucharistiefeier mit anderen Konfessionen, dürfe jedoch nicht darauf reduziert werden. Es sei wichtig zu sagen, "dass dieses Papier zwar einige Forderungen bringt, aus denen man schöne Überschriften machen kann, aber es differenziert auch und bildet die Buntheit der Ordensgemeinschaften ab".
Es könne etwa nicht sicher gesagt werden, ob alle rund 16.500 Ordensleute in Deutschland tatsächlich für die Frauenweihe seien: "Deshalb haben wir versucht, das einzufangen und zu zeigen, dass es diesen deutlichen Wunsch gibt, dass der aber nicht für alle gilt."
Lob für Synodalen Weg
Murk lobte zudem den Reformdialog Synodaler Weg der katholischen Kirche in Deutschland. Die Ordensleute, die dort ihre Gemeinschaften verträten, brächten "insgesamt positive Dialogerfahrungen mit".
![Eindrücke der dritten Synodalversammlung in Frankfurt / © Julia Steinbrecht (KNA) Eindrücke der dritten Synodalversammlung in Frankfurt / © Julia Steinbrecht (KNA)](/system/files/styles/w21_dmr_theme_embed_xs_1x/private/image/220203-0916-000201_0.jpg.avif?itok=dsMaWlT-)
Diese Vorerfahrung könne für die anstehende Weltsynode helfen und "das Miteinander in der Kirche auf ein gutes Level bringen", erklärte der DOK-Vorsitzende.
Murk war im Mai zum neuen Vorsitzenden der DOK gewählt worden. Erst am Dienstag kündigte das Gremium an, die Geschäftsführung ab dem kommenden Jahr erstmals vollständig an einen Laien zu übergeben.