Orthodoxe Bischofskonferenz wählt neuen Generalsekretär

Stanojevic folgt auf Thon

Die Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland hat einen neuen Generalsekretär. Bei ihrer Frühjahrsvollversammlung in Berlin wählten die Bischöfe den serbischen Vikarbischof Jovan Stanojevic, wie die OBKD mitteilte.

Kreuz eines orthodoxen Priesters / © Stanislav Mirchev (shutterstock)
Kreuz eines orthodoxen Priesters / © Stanislav Mirchev ( shutterstock )

Er folgt auf Ipodiakon Nikolaj Thon (74), der dieses Amt seit der Gründung der Konferenz im Jahr 2010 innehatte und zuvor seit 1994 Geschäftsführer des Verbands der Diözesen, der "Kommission der Orthodoxen Kirche in Deutschland", war.

Der aus Vukovar stammende 43jährige Stanojevic studierte Theologie in Belgrad, Boston, Münster, Birmingham und Wuppertal, wo er 2019 promoviert wurde und als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Theologischen Fakultät arbeitete. Am 10. Oktober 2021 weihte ihn der Serbische Patriarch Porfirije zum Bischof von Hum, Vikarbischof von Düsseldorf und Deutschland. Er spricht Englisch, Deutsch und Griechisch.

Thon erhielt das Goldene Kreuz 1. Klasse

Thon wurde in einem Festakt verabschiedet, an dem außer den Mitgliedern der Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD) auch der koptische Bischof Anba Damian teilnahm. Der Vorsitzende der OBKD, Metropolit Augoustinos, verlieh ihm die höchste Auszeichnung der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland, das Goldene Kreuz 1. Klasse.

An der Arbeitssitzung der Vollversammlung nahmen Bischöfe aus der griechischen, antiochenischen, serbischen und rumänischen Diözese teil. Erstmals seit 2018 waren auch die beiden russischen Diözesen wieder durch Beobachter vertreten. Die russisch-orthodoxe Kirche hatte ihren Bischöfen damals im Streit um die kirchliche Jurisdiktion in der Ukraine die Konzelebration mit Bischöfen des Patriarchats von Konstantinopel verboten und die Mitarbeit in kirchlichen Gremien, die von Konstantinopel geleitet werden, untersagt.

1.700-Jahr-Jubiläum des ersten Ökumenischen Konzils von Nizäa

Auf der Tagesordnung der Bischöfe stand neben Personalentscheidungen das bevorstehende 1.700-Jahr-Jubiläum des ersten Ökumenischen Konzils von Nizäa, das 2025 gefeiert werden soll. In diesem Jahr soll eine derzeit in Arbeit befindliche große Ikone des Konzils durch orthodoxe Gemeinden aus allen Diözesen in Deutschland wandern. Weiter berieten die Bischöfe über die Seelsorge für die ukrainischen Flüchtlinge und deren Struktur.

Weiter verabschiedete die Bischofskonferenz ein Schreiben, in dem sie den in Niedersachsen geplanten konfessionsübergreifenden christlichen Religionsunterricht unterstützt. Die orthodoxe Partizipation im Feld der schulischen religiösen Bildung in Niedersachsen sei unverzichtbar.

Die OBKD vertritt mehr als drei Millionen orthodoxe Christen in Deutschland.

Orthodoxe Kirche

Als orthodoxe Kirche wird die aus dem byzantinischen (Oströmischen) Reich hervorgegangene Kirchenfamilie bezeichnet. Sie besteht je nach Standpunkt aus 14 beziehungsweise 15 selbstständigen ("autokephalen") Landeskirchen. "Orthodox" ist griechisch und bedeutet "rechtgläubig". Trotz großer nationaler Unterschiede und innerer Konflikte versteht sich die Orthodoxie in Bekenntnis und Liturgie als eine einzige Kirche. Ehrenoberhaupt ist der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I. (84).

Christlich-orthodoxes Holzkreuz und Kirche in der Nähe von Kharkiv in der Ukraine / © aquatarkus (shutterstock)
Christlich-orthodoxes Holzkreuz und Kirche in der Nähe von Kharkiv in der Ukraine / © aquatarkus ( shutterstock )
Quelle:
KNA