Overbeck schätzt Verkündigung und soziale Arbeit der Kirche

"Für ein geschwisterliches Zusammenleben"

Franz-Josef Overbeck ruft dazu auf, die Wirkung des Glaubens auf das eigene Verhalten zu verdeutlichen. Soziales und karitatives Handeln sind für den Essener Bischof eng miteinander verbunden - trotz anhaltender Strukturveränderungen.

Bischof Franz-Josef Overbeck / © Lars Berg (KNA)
Bischof Franz-Josef Overbeck / © Lars Berg ( KNA )

Zu einer engeren Verknüpfung von religiöser Verkündigung und sozialer Arbeit der Kirche hat der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck aufgerufen. Es müsse unmittelbar deutlich werden, welche Wirkung der Glaube auf das konkrete Verhalten und Zusammenleben hat, sagte Overbeck am Neujahrstag im Hohen Dom zu Essen laut dem vom Bistum vorab verbreiteten Predigttext. Zugleich brauche das soziale und karitative Handeln die Verwurzelung im Gottesglauben.

"Gott schafft Gerechtigkeit und Versöhnung"

Jesu Botschaft habe mit der Vision einer gerechteren Gesellschaft zu tun, mit "einer Hoffnung auf ein liebevolles Miteinander und ein solidarisches geschwisterliches Zusammenleben", erklärte der Bischof. Christentum, Glaube und Kirche überzeugten dort, wo Solidarität und Liebe gelebt würden. Das Christsein beziehe sich aber nicht allein "auf das karitative Tun und Machen" - an erster Stelle stehe die Verheißung, dass am Ende Gott Gerechtigkeit und Versöhnung schaffe, betonte Overbeck. "Wenn wir beim Tun des Gerechten nicht mehr wissen, weshalb wir es tun, verlieren wir unsere christliche Identität", warnte der Theologe.

Angesichts der Strukturveränderungen in der Kirche rief Overbeck dazu auf, auf allen Ebenen zusammenzurücken und die Kräfte "so effizient wie möglich" zu bündeln. Dann werde eine katholische Kirche zusammenwachsen, die sich in großer Pluralität und Vielfalt "an unterschiedlichen Orten für unterschiedliche Menschen öffnet". Es könnten und sollten neue Formen christlichen Lebens entstehen, "die wir heute noch gar nicht kennen", sagte der Bischof.

Quelle:
epd