An dem Festgottesdienst nahmen neben Erzbischof Hans-Josef Becker und dem Domkapitel auch der Magdeburger Bischof Gerhard Feige, der emeritierte Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen sowie der Mainzer Weihbischof Udo Bentz teil, der die Predigt hielt.
In seiner Predigt rief Bentz die Katholiken auf, sich den Herausforderungen einer sich wandelnden Kirche zu stellen. Die Veränderungen innerhalb der Kirche in dieser Zeit geschähen nicht "aus Lust und Laune und nur, weil wir etwas anders machen wollen", so der Mainzer Weihbischof. Gründe seien vielmehr der Rückgang an Priestern und Gläubigen, eine schwindende Relevanz des Glaubens in der Gesellschaft und damit einhergehende Veränderungen in den Gemeinden.
Aller Zeiten Zumutungen
Alles das werde von vielen als Zumutung erlebt, so Bentz. "Wenn wir uns aber dieser 'Zu-Mut-ung' stellen und das Vertrauen auf Gottes Geist in uns stark machen, dann kann aus der Zumutung Mut werden." Solchen Zumutungen hätten sich die Christen zu allen Zeiten stellen müssen, sagte Bentz mit Blick auf die Geschichte des christlichen Glaubens und auf die Geschichte des Paderborner Doms. Niemals hätten die Gläubigen ihnen ausweichen können. "Das erlebte das Volk Israel schon so. Das war früher schon so, als der Imad-Dom gebaut wurde."
Das Fest der Domweihe geht auf den vom Paderborner Bischof Imad initiierten Neubau des 1058 zerstörten Doms zurück. Er wurde am 22. Juli 1068 geweiht. Die heutige Paderborner Kathedrale steht auf den Grundmauern des Imad-Doms. Zum Fest wurden am Samstag nach fast einem Jahr erstmals wieder die Glocken im Domturm geläutet, darunter die beiden rund 13.500 und 1.000 Kilogramm schweren neuen Glocken, die Ende Mai installiert worden waren. Neben der Domweihe fand seit Freitag ein städtisches Fest anlässlich der Fertigstellung des neugestalteten Dom- und Marktplatzes in Paderborn statt.