Päpstlicher Friedensvermittler Zuppi plant Reise nach Peking

Zeitpunkt unbekannt

Kardinal Matteo Zuppi plant möglicherweise eine Reise nach Peking. Obwohl keine offiziellen diplomatischen Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und China bestehen, gibt es ein vorläufiges Geheimabkommen zu Bischofsernennungen.

Gottesdienstbesucher in Peking / © Gilles Sabrie (KNA)
Gottesdienstbesucher in Peking / © Gilles Sabrie ( KNA )

Die chinesische Hauptstadt Peking soll nächste Station des päpstlichen Friedensvermittlers Kardinal Matteo Zuppi sein. Das berichtete die Zeitung "La Repubblica" (Freitagabend) unter Berufung auf Vatikankreise.

Kardinal Matteo Zuppi / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Matteo Zuppi / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Eine offizielle Bestätigung vom Heiligen Stuhl gibt es nicht. Auch der Zeitpunkt der Reise ist bislang unbekannt. Es wäre für den Erzbischof von Bologna die vierte Station auf seiner Mission - nach Kiew, Moskau und Washington.

Friedensmission für die Ukraine

Im Mai hatte Papst Franziskus den Kardinal zum Leiter einer Friedensmission zur Beendigung des Krieges in der Ukraine ernannt.

Derzeit dreht sich der Auftrag vor allem um humanitäre Bemühungen sowie die Rückführung der nach ukrainischen Angaben etwa 20.000 zwangsweise nach Russland gebrachten Kinder. Darüber sprach Zuppi in der vergangenen Woche auch mit US-Präsident Joe Biden.

Gesprächspartner noch unklar

Unklar ist, wen Zuppi in Peking treffen wird. Der Heilige Stuhl unterhält keine offiziellen diplomatischen Beziehungen zu China. Ein 2018 geschlossenes, vorläufiges Geheimabkommen zu Bischofsernennungen in dem Land verbindet derzeit Peking und Vatikan.

Im Oktober 2022 war das Abkommen um zwei Jahre verlängert worden. Zuletzt betonte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin immer wieder die Relevanz des Dialogs mit China. Das Abkommen sei dabei ein gewisser Fortschritt gewesen, weil es zuvor keine Möglichkeit zur Zusammenarbeit gegeben habe.

Katholische Kirche in China

Nach Schätzungen von Experten sind rund 10 Millionen der knapp 1,4 Milliarden Einwohnern der Volksrepublik China Katholiken; die Behörden verzeichnen jedoch lediglich 6 Millionen. Das US-Forschungsinstitut Pew geht von 9 Millionen aus. Als kleine Minderheit haben die Katholiken mit rund 100 Diözesen dennoch landesweit funktionierende Kirchenstrukturen.

Kruzifix in katholischer Kirche in China / © Katharina Ebel (KNA)
Kruzifix in katholischer Kirche in China / © Katharina Ebel ( KNA )
Quelle:
KNA