Dies teilte die Ukrainische Botschaft beim Heiligen Stuhl am Samstagabend per Twitter mit. Der Vatikan bestätigte das Telefonat ohne weitere Details zum Inhalt. Selenskyj selbst bedankte sich via Twitter für die Gebete des Papstes.
Zuvor hatte Franziskus in zahlreichen Sprachen, darunter auch auf Russisch und Ukrainisch, zum Frieden in der Ukraine aufgerufen. In Tweets wiederholte er seine Worte der Generalaudienz vom vergangenen Mittwoch: "Die Königin des Friedens bewahre die Welt vor dem Wahnsinn des Krieges." Jesus Christus habe gelehrt, dass man gegen "den teuflischen Unsinn der Gewalt" mit Gottes Waffen, dem Gebet und dem Fasten, antworte müsse.
In einem Tweet am späten Freitagabend zitierte das Kirchenoberhaupt aus seiner Enzyklika "Fratelli tutti" die Worte: "Jeder Krieg hinterlässt die Welt schlechter, als er sie vorgefunden hat". Und ergänzte: "Krieg ist ein Versagen der Politik und der Menschheit, eine beschämende Kapitulation". Indes rief die italienische Gemeinde der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine am Samstag zu Spenden für die ukrainischen Flüchtlinge auf. Der Vatikan verbreitete das Zitat aus der Enzyklika in den üblichen Sprachen Italienisch, Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Deutsch, Polnisch und Arabisch - und ausnahmsweise auch auf Russisch und Ukrainisch.
Papst besuchte russischen Botschafter
Am Freitagnachmittag hatte Franziskus zudem überraschend die Russische Botschaft am Heiligen Stuhl besucht.
Dort sprach der Papst laut Vatikan eine knappe halbe Stunde mit Botschafter Alexander Awdejew, um seine "seine Sorge über den Krieg zum Ausdruck" zu bringen. Russischen Medien zufolge rief der Papst dazu auf, die Menschen zu verschonen.
Laut "Vatican News" telefonierte Franziskus darüber hinaus mit dem Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk. In dem Gespräch habe sich der Pontifex nach der Lage in Kiew und in der gesamten Ukraine erkundigt.
Auch habe er angekündigt, alles in seiner Macht Stehende zu tun und sich für die Hilfe der ukrainisch griechisch katholischen Kirche für die Menschen vor Ort bedankt.
Fast- und Gebetstag für die Ukraine am Aschermittwoch
Am vergangenen Mittwoch hatte Franziskus zu einem Fast- und Gebetstag für die Ukraine am kommenden Aschermittwoch (2. März) aufgerufen.
Nach dem Angriff russischer Streitkräfte am Donnerstag erklärte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, es sei noch Raum für Verhandlungen und Vernunft, "die die Welt vor dem Wahnsinn und Schrecken des Krieges bewahrt"."Wir Gläubigen verlieren nicht die Hoffnung auf einen Schimmer von Gewissen seitens derer, die die Geschicke der Welt in ihren Händen halten", so Parolin weiter.