Papst empfängt Angehörige der Opfer der Explosion von Beirut

"Fordere Wahrheit und Gerechtigkeit"

Am 4. August 2020 explodierte eine Lagerhalle mit Düngemittel im Hafen von Beirut. Über 200 Menschen starben, 6.500 wurden verletzt. Bis heute ist unklar, wer schuld war. Die Angehörigen der Opfer waren jetzt beim Papst.

Papst Franziskus empfängt Angehörige von Opfern, die 2020 in Beirut ums Leben kamen / © Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus empfängt Angehörige von Opfern, die 2020 in Beirut ums Leben kamen / © Romano Siciliani ( KNA )

Papst Franziskus hat sich mit den Angehörigen der Opfer der Hafenexplosion von Beirut aus dem Jahr 2020 solidarisch erklärt. Bei einer Begegnung mit Opfer-Angehörigen sagte er am Montag im Vatikan: "Mit euch gemeinsam fordere ich Wahrheit und Gerechtigkeit, die bis heute nicht eingetreten ist." 

Zwar sei die Frage nach der Verantwortung schwer zu beantworten, weil dabei Machtfragen und Interessen eine wichtige Rolle spielten. Dennoch müssten Wahrheit und Gerechtigkeit das letzte Wort haben.

Papst thematisiert Nahostkrieg

Weiter sagte der Papst: "Vier Jahre sind vergangen; das libanesische Volk, und ihr als erste, habt ein Recht auf Worte und Taten, die Verantwortung und Transparenz zeigen." In seiner Ansprache ging der Papst auch auf den aktuellen Nahostkrieg ein und sagte: "Ich fühle mit euch den Schmerz, wenn ich sehe, dass täglich so viele unschuldige Menschen sterben wegen des Kriegs in eurer Region, in Palästina und Israel, und der Libanon zahlt den Preis dafür."

Angehörige von Opfern, die bei der tödlichen Explosion im Beiruter Hafen im Jahr 2020 ums Leben kamen, am 4. Jahrestag / © Hussein Malla (dpa)
Angehörige von Opfern, die bei der tödlichen Explosion im Beiruter Hafen im Jahr 2020 ums Leben kamen, am 4. Jahrestag / © Hussein Malla ( dpa )

"Mit euch erbitte ich vom Himmel den Frieden, um den die Menschen sich auf Erden bemühen." Der Libanon müsse eine Friedensprojekt bleiben, sagte der Papst und führte aus: "Seine Berufung ist es, ein Land zu sein, in dem unterschiedliche Gemeinschaften zusammenleben und vor den Eigeninteressen das Gemeinwohl an die erste Stelle rücken, und wo unterschiedliche Religionen und Konfessionen einander in Geschwisterlichkeit begegnen."

Quelle:
KNA